Der Flug: Absolut pünktlich verlassen wir das Gate. Ich fahre meinen Sitz zurück und lege die Beine hoch. Überraschenderweise beinhaltet das Bordprogramm kein Musikangebot außer Podcasts und einem klassischen Nordlicht-Entspannungskonzert. Die Purserette sagt mir, beim Download einer United-App gebe es weitere Musikangebote.
Ich werde um Erst- und Zweitwahl für das Bordmenü gebeten, es gibt fünf Gerichte zur Auswahl: Short Rib (Rindfleisch), ein Hühner-Kokosnuss-Curry, Arapaima-Fischfilet mit Soba-Nudeln, Shahi Paneer (Käsestücke in Tomatensauce) sowie Quinoa-Salat mit Hähnchen. Ich bitte um Fisch, alternativ Fleisch. Als der Getränkewagen kommt, entscheide ich mich erst für ein Glas Champagner und dann für das berühmte United Wine Tasting – auf einem Ständer gibt es drei Gläser verschiedener Weine zu probieren, ich entscheide mich für drei Rote, allesamt aus den USA und sehr ansprechend.
Eine Stunde und 41 Minuten nach Abheben bekomme ich die Vorspeise serviert: Zitronengras-Garnelen mit Papaya-Mango-Salat plus grünen Salat aus Babyspinat mit Erdbeeren, Trauben und Orange. Die kurz gebratene Rippe des Hauptgerichts ist butterzart, die rote Sauce, missverständlich als Barbecue-Sauce beschrieben, passt hervorragend dazu. Kurz gesagt: Es schmeckt köstlich. Zum Nachtisch gibt es den bei amerikanischen Airlines üblichen Eisbecher, eine Kugel Vanille mit Extras.
Ich bette mich bald zur Ruhe und bin beeindruckt vom Fußraum und der Länge des Bettes – dass ich als 1,88-Meter-Mann auch mit den Fußspitzen nirgends anstoße, ist selten. Ich hätte die Erfahrung noch toppen können, wenn ich gewusst hätte, dass ich noch eine Matratzenauflage sowie ein kühlendes Gel-Kopfkissen hätte bestellen können, da mir nachts oft zu warm ist im Flugzeug. Hier allerdings erweist sich die neue Saks Decke als genau richtig.
Es gibt sogar Polaris-Pyjamas, allerdings nur auf Flügen über zwölf Stunden Dauer. Ich jedenfalls schlafe auch ohne Schlafanzug, Kühlkissen und Matratzenauflage so gut, dass ich das Frühstück (Omelette oder Früchte mit Müsli) verstreichen lasse und erst im Landeanflug meinen Sitz wieder hochfahre. Nach zehn Stunden und 23 Minuten setzen wir überpünktlich im sonnigen Frankfurt auf.
Fazit: Polaris ist, gerade was den neuen Sitz betrifft, ein Quantensprung und verschafft United einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Qualitätsgesellschaften. Wir wünschen uns, dass bald mehr Kunden in den Genuss der neuen Kabine kommen werden.
Flug: UA 58
Flugzeugtyp: Boeing 777-300ER
Sitzkonfiguration: 1 – 2 – 1
Sitzabstand: 198 cm
Sitzbreite: 58 cm
Neigungswinkel Rückenlehne: 180°
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