Boarding: 25 Minuten vor der Startzeit kann ich direkt einsteigen, ohne Warten oder Gedränge. Draußen herrscht strahlender Sonnenschein, doch beim Einsteigen wirkt es, als betrete man einen Nachtclub. Die Kabine ist ins blaue Licht der neuen Stimmungsbeleuchtung getaucht – auf den ersten Blick ungewohnt, jedoch sehr entspannend und passend zur Uhrzeit am Zielort.
Der Sitz: Ich bin mit meiner Platzwahl glücklich, denn ich sitze auf 17L, rechts am Fenster, in der vorletzten Reihe der Business Class. Genau dies sind die besten Plätze in der Polaris-Kabine: am Fenster, in Reihen mit ungeraden Nummern. Ansonsten bieten die Mittelplätze 1D/G und 9D/G vor den Trennwänden den bei weitem größten Fußraum, die 60 Polaris-Sitze in der neuen 777 sind in der Konfiguration 1–2–1 angeordnet, ein riesiger Fortschritt gegenüber dem 2–4–2-Layout in den früheren United-777.
Neu an der Polaris-Kabine ist auch die abwechselnde Ausrichtung der Fenster-Einzelplätze schräg zum Gang hin oder geradeaus in Flugrichtung. Mein Sitz bietet sehr viel Privatsphäre, ich sehe niemanden sonst in der Kabine. Links neben dem Sitz gibt es einen breiten Tisch als Ablagefläche, in dessen Richtung sich ein geräumiges Schränkchen öffnen lässt, wo der Kopfhörer hängt und der Kulturbeutel steht. Dieser ist allerdings auf diesem Flug weder ein Beutel noch die übliche aufklappbare Polaris-Tasche, sondern eine zweiteilige Blechdose, die der jetzt ausrangierten United-Boeing 747 gewidmet ist, ein sehr schönes Sammlerstück.
Auf dem Sitz liegen eine zusammengerollte dünne Daunendecke von Saks Fifth Avenue, eines der Markenzeichen von Polaris, eine dünne Wolldecke plus ein Kissen. Zum Fenster hin hat der Sitz eine Konsole, an der sich auch Knöpfe zur Bedienung verschiedener Sitzfunktionen befinden, vor allem aber ein Drehschalter, mit dem sich der Sitz intuitiv verstellen lässt. Gleichzeitig bietet der Zwischenraum zwischen Konsole und Kabinenwand ein wenig Platz, um Pullover oder Lesestoff zu lagern. Unterhalb des 16-Zoll-Touchscreens befindet sich ein flaches Staufach, in dem sich gut ein Laptop oder ein Tablet unterbringen lässt.