Mit Airspace Link bietet Airbus zusammen mit Partnern eine Konnektivitätslösung, die Passagieren und Crew das Leben erleichtert. Es könnte das Ende von Gedränge im Gang oder Warteschlangen vor der Toilette bedeuten.
Airspace heißen die Kabinen, mit denen der Flugzeughersteller Airbus seine Flugzeuge ausstattet. Sie bieten jeweils das Neueste moderner Kabinenarchitektur. Immer ergonomischere und zugleich platzsparendere Sitze, immer leichtere Verbundmaterialien, immer raffinierter geschnittene Toiletten und Galleys.
Airlines wie Finnair und TAP fliegen bereits mit solchen Kabinen. Ab 2024 dürfte Airspace dem Flugportal Aerotelegraph zufolge Standard in allen Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen werden.
Auf der diesjährigen Branchenmesse Aircraft Interiors Expo in Hamburg hat Airbus nun mit Airspace Link ein digitales System vorgestellt, dass den Komfort für die Passagiere und die Effizienz für die Crew erheblich steigern dürfte. Dabei sind der Fantasie der potenziellen Einsatzmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt.
Boarding könnte mit der neuen Technik viel schneller vor sich gehen, weil Fluggäste sich bereits online ihr Handgepäckfach reserviert hätten und nicht mehr nach freiem Platz suchen müssten. Auf einen Blick würden rote und grüne Lichtanzeigen belegte bzw. freie Fächer anzeigen. Ein kürzerer oder gar kein Stau beim Einsteigen würde weniger Warten für alle Seiten bedeuten. Flugzeuge könnten wieder schneller und damit pünktlicher abheben.
Der nahtlose digitale Datenaustausch würde es auch ermöglichen, Warteschlangen vor Waschräumen zu verhindern. So könnte eine vor der Toilette angebrachte Kamera immer melden, wie viele Personen gerade davor stehen. Zugleich könnte man aus den Daten folgern, welche Toiletten wo an Bord besonders frequentiert werden. Das wiederum könnte Einfluss auf die künftige Kabinengestaltung haben.
Mit der Konnektivität wird auch die Toilette smart. Vorstellbar sind, dass das System automatisch signalisiert, wenn das Toilettenpapier, die Seife oder andere Dinge fehlen. Nachrichten oder wichtige Infos könnten auf dem Spiegel zu lesen sein.
Schon heute möglich, allerdings nicht nahtlos digital und bei jeder Airline, sind Online-Bestellungen per Handy oder Tablet. Airspace Link könnte praktisch den Rufknopf nach einem Crew-Mitglied ersetzen, weil der Fluggast mit seinem Handy Getränke, Verpflegung oder zollfreie Ware bestellen könnte.
Die Info würde auf dem Crew-Tablet landen und zugleich wichtige Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Kundschaft liefern. Und diese Daten würden es wiederum erlauben, in spe noch passgenauer Mahlzeiten und Duty-Free-Produkte zu laden und somit Gewicht zu sparen sowie Lebensmittelverschwendung zu verhindern.
(thy)
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