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Airlines und Nahostkonflikt: Auf Umwegen nach Fernost

Pulverfass Naher Osten Foto: iStock/Leestat

Wer derzeit nach Asien muss, fliegt länger. Nach dem Luftangriff Irans auf Israel umfliegen viele Airlines die Krisenzone. Und der Luftweg über Russland ist sowieso geschlossen.

Bis vermutlich 1. Mai werden die Airlines der Lufthansa Group nicht in den Iran und Libanon fliegen. Zu gefährlich bleibt auch nach dem Luftangriff des Irans auf Israel am 14. April die Lage. Das gleiche Problem haben auch alle anderen Airlines, die Richtung Osten wollen. Zwar haben einzelne Fluggesellschaften Schritt für Schritt den Luftverkehr in den Nahen Osten wieder aufgenommen. Doch alle wissen, dass in der Region jederzeit wieder gegenseitige Angriffe stattfinden können.

Zivilluftfahrt nicht direkt gefährdet

So bestätigt die EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit), dass während des iranischen Angriffs mit 300 Drohnen und Marschflugkörpern die zivile Luftfahrt nie gefährdet war. Die Lufträume über Israel, Libanon, Jordanien, Irak und Iran waren rechtzeitig geschlossen worden. Aber zugleich fordert die EU-Behörde zu erhöhter Vorsicht in dieser Region auf.

Als Folge des Nahostkonflikts müssen Passagiere mit dem Ziel Ferner Osten längere Flugzeiten in Kauf nehmen, weil die Asien-Flüge über den Nahen Osten und Iran bereits die Folge eines anderen geschlossenen Luftraums waren. Kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 22. Februar 2022 sperrte der Westen den Luftraum für russische Airlines. Russland reagierte daraufhin mit der Schließung seines Himmels für westliche Airlines. Allein die Lufthansa hatte vor der Pandemie circa 200 Umläufe über Sibirien nach China, Korea und Japan.

Russland als alternative Flugroute fällt auch aus

Die Konsequenz, dass Russland nicht mehr überflogen werden durfte, war, dass westliche Airlines wie einst zu Sowjetzeiten wieder die längere Flugroute über den Nahen Osten und Iran nach Asien nehmen mussten. Doch die kommt kurzfristig nicht mehr in Betracht. Zu riskant.

Dem Branchenportal Travelnews.ch zufolge meidet derzeit die Swiss weiterhin die Lufträume von Iran, Irak und Israel. Ausweichrouten haben auch Lufthansa, Austrian Airlines, KLM und Qantas angekündigt. Als Alternative bietet sich weiter südlicher zum Beispiel Ägypten und die Arabische Halbinsel an. Aber das bedeutet längere Flüge und mindestens eine Zwischenlandung mehr, weil die Flugzeuge neu auftanken müssen. Nicht viel besser ist die andere Möglichkeit über die Türkei. Passagiere, die nicht über den Iran fliegen wollen, müssen nur einen Blick auf den Globus werfen, um zu erkennen, dass es sich ebenfalls einen großen Umweg handelt.

(thy)

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