Zu den erfahrenen Mitbewerbern im Design-Budget-Segment zählen auch die Prizeotels, die Hotelier Marco Nussbaum 2006 mit einem Partner in Bremen hochgezogen hat. Von Anfang an stachen die Häuser dieser Kette durch den sofort wiedererkennbaren Look des exzentrischen US-Designers Karim Rashid heraus. Das und die vier Schwerpunkte – Booking (online), Bed (Federkern), Bath, Breakfast – setzen gegenwärtig vier Prizeotels in Bremen, Hamburg und Hannover um.
Das Windhund-Prinzip
Da man aber in diesem Haifischbecken Hotellerie nicht ohne schnelle Expansion überlebt, war 2016 Radisson zu 49 Prozent bei Prizeotel eingestiegen und hat in diesem Jahr das ganze Unternehmen übernommen. Wie sich der Besitzerwechsel konkret auf die Hotelmarke auswirkt, bleibt noch abzuwarten. Tatsache aber ist, dass Prizeotel nun in rascher Folge bis zum Frühjahr 2022 die Eröffnung von 13 weiteren Herbergen verwirklichen wird. Denn Geschwindigkeit, also Märkte zu besetzen, entscheidet in diesem Geschäft ebenfalls über den Erfolg.
Extrem geschwind zieht deswegen auch die Hamburger Novum Hotel Group ihre erst 2017 etablierte Millennial-Marke The Niu hoch. Während das Zimmerkonzept sich in seiner modularen Bauweise mit schicker Nasszelle und High-Tech an ähnliche Sparregeln wie die Mitbewerber hält, besticht der Look durch stylishe Unterschiedlichkeit, deren Herzstück die sogenannte Living Lobby mit Bistroküche ist. Kurzum ein Platz, wo alles passiert – essen, trinken, arbeiten.
Ein Hotel über dem Parkplatz
Insgesamt sind in den letzten zwei Jahren überwiegend in der Bundesrepublik 15 Hotels entstanden, und bis 2023 sind noch 22 weitere Häuser geplant. Im Gegensatz zu den anderen verlässt sich die The-Niu-Kette bei der Immobiliensuche nicht nur auf die Umnutzung leerstehender Bauten. Stattdessen setzt die Gruppe bei verlockenden Lagen auch einfach auf Gebäudeaufstockung. So geschehen beim The Niu Hide in Berlin, das auf einem Parkhausdach sitzt. Das mag nicht unbedingt ein Architekturereignis sein, entspricht aber perfekt dem städtischen Trend der Nachverdichtung und lässt sich mit der Graffiti-Fassade cool vermarkten.
(thy)
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