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Prizeotel, Ruby & Co.: Der Wettlauf um die Gäste

Motel One, Glasgow Foto: Motel One/Nadine Rupp

 

Konkret bedeutet das, ein komfortables Bett, aber statt Badezimmer ein Waschbecken, eine Dusche und WC-Box, die sich –  getrennt durch Glaswände –  flexibel je nach Grundriss ins übersichtliche Zimmer integrieren lassen. Dafür sind die Gästeunterkünfte voll mit feiner Hi-Tech ausgestattet und punkten mit Co-Working-Space sowie großzügigen Bar-Lounge-Frühstücks-Zonen im entspannten Wohnzimmerflair.

Schlau umnutzen und umbauen

Im Hintergrund hat das Ruby-Designteam laut Deutscher Bauzeitung über 100 verschiedene Zimmergeometrien und ein modulares Architekturinstrumentarium entwickelt. Damit lässt sich so gut wie jedes Gebäude, egal ob denkmalgeschützt oder modern, umnutzen und relativ kostengünstig in ein Hotel umbauen. Aber Struck ist nicht der erste, der mit konsequentem Weglassen von sämtlichen Kostentreibern und modularen Systemen der Hotellerie im unteren bis mittleren Preissegment ein neues Gesicht verliehen hat.

 

Bad im Motel One Foto: Motel One/Nadine Rupp

 

Einer der wesentlichen Treiber dieses Hoteltyps heißt Dieter Müller und hat mit Motel One im Jahr 2000 ein Bettenimperium neuen Typs geschaffen. Lean Luxury geht bei ihm so: An allem, was Gästen wichtig ist, also Bett und Bad, wird nicht geknausert. Das bedeutet bequeme Betten, feine Bettwäsche und flauschige Handtücher, Superbrausekopf, Lampen und Möbel von renommierten Marken. Aber dafür misst ein Zimmer nur 16 Quadratmeter, es gibt keine Minibar, keinen Schrank. In der Lobby-Lounge-Bar wird morgens lediglich das Frühstück aufgebaut. Nach Restaurant und Fitnessraum sucht man vergeblich. Zu teuer im Unterhalt.

Die Konkurrenz schläft nicht

Auf diese Weise sind bis zum heutigen Tag 73 Motel-One-Herbergen mit über 20.000 Zimmern zusammengekommen, immer leicht erkennbar am türkisen Firmenlogo und den gleichfarbigen Egg-Sesseln von Arne Jacobson. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf Europa. Polen ist bis dato der östlichste Standort. Weitere 27 Hotels sind in der Entwicklung, denn die Konkurrenz sitzt dem Platzhirsch im Nacken. Konkurriert wird nicht nur um die Gäste, sondern um beliebte und/oder günstig angebundene Stadtlagen und um risikofreudige Investoren.

 

 

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