Messeverband AUMA kritisiert Deutschlands langsame Visavergabe

Messebesucher, Frankfurt Foto: iStock/:Meinzahn

Visa stehen dem Außenhandel immer wieder im Weg. So kritisiert der Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA, dass ausländische Messegäste viel zu lange auf Visa warten müssten.

Wer für China ein Visum beantragen muss, weiß, wie lästig das ist. Umgekehrt ist es aber auch für viele Ausländer sehr zeitfressend, bei den deutschen Auslandsvertretungen eine Einreiseerlaubnis für die Bundesrepublik zu erhalten. Die AUMA hat im August Auslandsvertreter der Messegesellschaften zu diesem Thema befragt und eine eindeutige Antwort bekommen: Das Hauptproblem sind viel zu lange Wartezeiten.

Terminvergabe ist Glückssache

Die Schwierigkeiten für ausländische Aussteller und Messebesucher beginnen bereits bei der Terminvergabe für den Visumsantrag. Spontan und schnell geht gar nichts. Wer Ende August in Peking ein Zeitfenster für den Einreiseantrag buchen wollte, erhielt frühestens einen Slot ab 14. November. In Mumbai lag der erste freie Termin beim 10. Oktober. Wer jedoch außerhalb der Hauptstädte bei kleineren deutschen Auslandsvertretungen seinen Antrag stellt, kann oft gar keinen Termin online reservieren. So wird allein die Terminvergabe zur reinen Glückssache.

Besonders betroffen von diesen Missständen sind Länder wie Indien, China, die Türkei und Pakistan, die allesamt Schlüsselkunden für den deutschen Außenhandel und somit gerngesehene Messegäste in Deutschland sind. Erschwerend für türkische Messegäste kommt hinzu, dass zusätzlich Einladungsschreiben gefordert werden, um den Reisezweck nachzuweisen. Allerdings ist dies, so der AUMA, nach den Regeln des Auswärtigen Amts sowie einem Infoblatt der Botschaft in Istanbul gar nicht mehr nötig. Im Vergleich zu vor Corona hat sich auch die Lage der Visavergabe in vielen afrikanischen Staaten verschlechtert.

Nur in drei Ländern – Indonesien, den Philippinen und Nigeria – haben die Umfrage-Teilnehmer berichtet, dass sich die Umstände entspannt hätten.

(thy)

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