Ab 1. September können Kunden in Bayerns Hauptstadt variable Festpreise für Taxifahrten vereinbaren. Als erste Stadt in der Bundesrepublik rückt damit München vom strikten Taxameter-System ab.
Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. In diesem Fall waren es die Mitbewerber aus der Shared Economy – Uber & Co., die Münchens Kreisverwaltung kreativer und das Taxigewerbe flexibler werden ließen. Um die Taxibranche wettbewerbsfähiger zu machen gegenüber diesen Fahrdiensten mit frei verhandelbaren Fahrpreisen, sind nun vorab abgesprochene Preise auch im Droschkengeschäft erlaubt.
Pünktlich zum Herbstanfang sowie rechtzeitig vor den großen Messen und dem Oktoberfest haben Kunden nun die Wahl: Sie können unverändert den Fahrpreis durch das Taxameter, das Kilometer und Wartezeiten berechnet, bestimmen lassen. Die Alternative ist jedoch über eine App oder per Telefon mit der Taxizentrale einen Pauschalpreis für die Fahrt auszumachen. Wer nicht vorbestellt, sondern direkt unterwegs in ein Taxi steigt, bezahlt unverändert nach Taxameter.
So ganz frei sind Fahrer und Fahrgast jedoch nicht in ihrer Preisabsprache. Um Wucher zu vermeiden, gibt es einen „Tarifkorridor“, der von der Stadt überwacht wird. Zugleich orientiert sich der Festpreis natürlich auch am Grundpreis sowie dem Kilometerpreis, die auch das Taxameter berechnet. Der einmal verhandelte Fahrpreis darf maximal 20 Prozent über- oder fünf Prozent unterschritten werden.
Eine Fahrt mit Festpreis wird damit nicht viel preiswerter als vorher. Der große Vorteil jedoch ist, dass bei Stau, Umleitungen oder anderweitigen Verkehrsproblemen keine weiteren Wartegebühren hinzukommen.
(thy)
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