Jede vierte Firma glaubt, dass sich das US-Einreiseverbot für Passagiere aus sieben islamischen Ländern negativ auf Geschäftsreisen auswirkt. Vor allem seit der Oberste Gerichtshof der USA bestätigt hat, dass derartige Beschränkungen rechtens sind.
Das ist das Ergebnis einer Mitgliederumfrage des internationalen Geschäftsreiseverbandes Global Business Travel Association (GBTA), die Ende Juni 2018 durchgeführt wurde. 37 Prozent der Reisemanager von US-Unternehmen schätzten, dass das Einreiseverbot künftig zu weniger Geschäftsreisen innerhalb ihrer Firma führen würde. 27 Prozent gaben an, dass ihre Unternehmen bereits Dienstreisen reduziert hätten, während 76 Prozent der Befragten noch keine Effekte auf die Reisetätigkeit ihrer Firmen sahen.
Obwohl Europa von Trumps Einreiseverboten nicht betroffen ist, wirkt sich seine Politik auf das Geschäftsreiseverhalten aus. 31 Prozent der europäischen GBTA-Mitglieder gaben an, dass ihre Unternehmen weniger reisten, und fast 40 Prozent halten weniger Veranstaltungen und Meetings in den Vereinigten Staaten ab.
Insgesamt befürchtet die GBTA bleibende Folgen von Trumps Einreisepolitik. 64 Prozent waren besorgt, dass andere Staaten als Antwort auf die restriktive US-Einreisepolitik für amerikanische Reisende die Grenzkontrollen erschweren könnten bzw. 51 Prozent gaben an, dass Amerikaner im Ausland größeren Bedrohungen ausgesetzt sein könnten. Fast 60 Prozent aller Befragten gehen auch davon aus, dass es vermehrt zu Komplikationen bei der Einreise in die USA kommen könnte.
Der volkswirtschaftliche Schaden dieser restriktiven Grenzpolitik könnte für die Vereinigten Staaten teuer werden. Die GBTA rechnet vor, dass mit jedem Prozent weniger Geschäftsreisen die Wirtschaft rund 74 000 Jobs und 1,3 Milliarden US-Dollar an Steuern verliert.
(thy)