Während jeder Sprit-Cent mehr private Autofahrer hart trifft, sind Dienstreisende mit Firmenwagen offensichtlich wenig beeindruckt von den hohen Energiekosten. Es ist ja nicht der eigene Geldbeutel. Wie denken Sie darüber?
Angesichts der explodierenden Spritpreise sollte man meinen, dass sich die Luft am deutschen Himmel verbessert, die Zahl der Unfälle verringert und Fahrer spürbar entspannter auf den Autobahnen unterwegs sind. Denn sie alle wissen, wer langsamer fährt, spart Benzin. Neben dem ADAC kann man derzeit in zahlreichen anderen Ratgebermedien wie Bussgeldkatalog.org nachlesen, wie Benzinsparen geht.
Doch die steigenden Preise an den Tankstellen haben bis dato nicht zu weniger oder gar langsamerem Fahrverhalten geführt. Insbesondere auf den Autobahnen ist kein Temporückgang festzustellen. „Unsere Geschwindigkeitsanalyse mehrerer Autobahnabschnitte in Deutschland lässt derzeit keine Veränderung der Fahrgewohnheiten aufgrund des Kraftstoffpreises erkennen“, erklärte Bob Pishue vom Verkehrsdatenanalysten Inrix dem ARD Mitte März.
Und das, obwohl sich vor allem auf der Autobahn der Benzinverbrauch effizient durch konsequent langsameres Fahren drosseln lässt. Wer zum Beispiel mit 90 Stundenkilometern unterwegs ist, benötigt auf der gleichen Route 23 Prozent weniger Treibstoff als jemand mit 110 Kilometern pro Stunde.
Die Tatsache, dass auf den Autobahnen weiterhin hohes Tempo die Norm ist, dürfte zum Teil auch am Dienstwagenprivileg liegen. Statista zufolge sind rund 5,15 Millionen Autos mit sogenannten gewerblichen Fahrzeughaltern gemeldet. Das entspricht etwa 10,7 Prozent des gesamten PKW-Bestands in der Bundesrepublik. Alles Wagen, deren Fahrer nicht auf den Kraftstoffverbrauch achten müssen.
(thy)
Mit diesen Tank-Apps vergleichen Sie Kraftstoffpreise in vielen Ländern Europas
Uber führt Spritzuschlag in den USA und Australien ein
Westeuropa: So viel kosten Maut und andere Gebühren