Russland verschärft die Gesetzgebung für Rowdys auf Reisen drastisch. Das Parlament (Duma) hat eine Gesetzesvorlage zur Erhöhung der Geldbußen für Randalierer an Bord bestätigt.
Wer allgemein den Anweisungen des Flugkapitäns nicht folgt, so die russische Nachrichtenseite rt.com, dem drohen in spe ein Bußgeld von 550 Euro, das entspricht einer Verzehnfachung der Geldstrafe. Zehn bis 15 Tage Arrest können für „Air-Hooliganismus“ angeordnet bzw. Geldbußen zwischen 400 und 680 Euro erhoben werden. Wobei damit auch Bagatellfälle von disziplinlosem Verhalten gemeint sein können.
Für die neue Gesetzesvorlage gibt es laut russischem Verkehrsministerium zwei Gründe. Zum einen hat die Inflation die bestehenden Geldstrafen zu gering gemacht und zum anderen steigt die Zahl der Randalevorkommnisse schnell. So kam es 2015 zu 7200 Vorfällen. Ein Jahr später wurden bereits 8000 Zwischenfälle gezählt.
Außerdem schützt das neue Gesetz auch andere Verkehrsmittel und bestraft „jegliche Aktivitäten ausgelöst durch Hooliganismus, die den sicheren Gebrauch von Transportmitteln bedrohen“. Darunter fallen das Fahren mit der Bahn außerhalb des Zugs, der Gebrauch von Laserpointern gegen Piloten oder das Steineschmeißen auf Busse. Bis zu 4000 Euro bzw. zwei Jahre Gefängnis Strafe sind dafür vorgesehen.
Zudem ist es Airlines nun offiziell erlaubt, sogenannte Schwarze Listen mit nicht erwünschten Passagieren, die bereits durch aggressives Verhalten aufgefallen sind, zu führen. Aeroflot beispielsweise führt schon lange so eine Liste, auf der rund 3500 Fluggäste stehen.
(thy)