Zwar gehören Verspätungen bei der Deutschen Bahn zum Alltag, und Besserung ist nicht in Sicht, aber im europäischen Vergleich nimmt ein anderes Land die letzte Stelle ein.
Im vergangenen Jahr waren 36 Prozent aller Fernzüge der Deutschen Bahn (DB) unpünktlich, im Jahr 2022 fiel dieser Wert mit 34,8 Prozent noch ein bisschen besser aus. Als pünktlich gilt ein Zug, wenn er sich weniger als sechs Minuten verspätet. Allerdings stehen die Chancen einer Besserung angesichts der vielen Baustellen und strukturellen Defizite der DB schlecht.
Doch es geht auch immer noch schlechter. Das Portal Reisereporter hat sich vom Bahnportal Zugfinder.de die Vergleichsdaten anderer europäischer Bahngesellschaften für das Jahr 2023 auswerten lassen. Demnach nimmt die DB in Sachen Pünktlichkeit nicht mehr den letzten Platz ein, sondern nur noch den vorletzten. Schlusslicht ist nun Slowenien mit einem Pünktlichkeitswert von 56,1 Prozent bei den Fernzügen.
2022 hatte das kleine Land mit einer Pünktlichkeitsrate von 70 Prozent noch im unteren Mittelfeld gelegen. Der Analyse von Zugfinder zufolge könnte der Grund für die Verschlechterung in den vermehrten Grenzkontrollen zu Kroatien liegen.
Land | Pünktlichkeitsquote |
Schweiz | 98 |
Luxemburg | 93 |
Niederlande | 93 |
Belgien | 93 |
Dänemark | 90 |
Frankreich | 87 |
Österreich | 82 |
Tschechien | 76 |
Ungarn | 74 |
Italien | 67 |
Deutschland | 64 |
Slowenien | 56 |
Quelle: Zugfinder.de
Klassenprimus ist wie immer die Schweiz, wenngleich laut Zugfinder.de die Pünktlichkeitsperformance monatlich leicht schwankte. Fairerweise jedoch muss man auch feststellen, dass die Spitzenwerte vor allem von flächenmäßig eher kleinen Staaten erreicht werden.
(thy)
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