Die neuen Züge sollen bis 320 km/h fahren und besseren Mobilfunktempfang bieten: Die Bahn investiert eine Milliarde Euro in 30 Hochgeschwindigkeitszüge.
Auch wenn die Auslastung der ICE-Flotte derzeit Corona-bedingt nur bei 30 Prozent liegt – die Deutsche Bahn investiert in eine Modernisierung ihres Angebots und hat bei Siemens Mobility 30 neue ICE bestellt. Kostenpunkt: rund eine Milliarde Euro.
Die Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ ICE-3 sollen ab 2022 vor allem auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken zwischen dem Rheinland und Bayern zum Einsatz kommen sowie zwischen Frankfurt und Paris bzw. zwischen Berlin und München.
Auf diesen Strecken sollen die neuen Züge auch dazu beitragen, den angekündigten Deutschland-Takt umzusetzen, der deutsche Metropolen mit ICE-Verbindungen in S-Bahn-Frequenz ausstatten soll.
Mit den 30 neuen ICE-Zügen erhält die Fernverkehrsflotte der Bahn einen Zuwachs um rund 13.000 zusätzlichen Sitzplätzen – ein klares Zeichen dafür, dass das Unternehmen von einer raschen Rückkehr der Bahn-Kunden ausgeht. Sobald es einen Corona-Impfstoff gebe, wolle man zum alten Wachstum zurückkehren, erklärte Konzernchef Richard Lutz bei der Vorstellung der ICE-Pläne.
Aktuell sei bereits ein langsamer Anstieg der Passagierzahlen zu verzeichnen. Ziel bleibe es, die Passagierzahlen im Sinne des Umweltschutzes bis 2030 zu verdoppeln.
Die neuen ICE-Züge basieren im Wesentlichen auf dem Siemens Velaro D mit acht Wagen, einer Weiterentwicklung des älteren ICE 3. Eine gänzlich neue Zugtechnik ist dies nicht, jedoch profitiert die Bahn davon, dass die Züge schneller geliefert werden können.
Kunden wiederum dürfen einige interessante Neuerungen erwarten: So sind die Züge mit maximal 320 km/h nicht nur schneller unterwegs, sondern bieten auch besseren Handyempfang.
So sei der Newcomer „der erste Zug im Fernverkehr, der mit mobilfunkdurchlässigen Fenstern ausgestattet ist“, sagt Lutz. Das heißt: Überall dort, wo Mobilfunknetz ausreichend zur Verfügung steht, können Passagiere an Bord störungsfrei telefonieren und im Internet surfen, weil LTE- und 5G-Signale besser am Endgerät ankommen.
Zum Verständnis: Die bisherigen Scheiben sind für Funkwellen kaum durchlässig, weil mit einer dünnen Metallschicht versehen, die Sonnenstrahlung fernhalten sollen. Jedoch kommen so auch Mobilfunksignale nur schwer ins Innere. Das soll sich mit den Newcomern ändern – ein Segen (nicht nur) für Geschäftsreisende, die während der Bahnfahrt fortan ordentlich arbeiten können.