Die massiven Probleme von Bahn und Flugverkehr spiegeln sich im Jahresbericht 2022 der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) wider. Die kam mit der Bearbeitung der Anliegen kaum hinterher.
Dem Jahresbericht der SÖP zufolge wurden im vergangenen Jahr 30 307 Anträge zur außergerichtlichen Beilegung gestellt. Damit hat sich die Zahl der Schlichtungen beinahe verdoppelt. Bedingt durch die Pandemie schwankte in den letzten drei Jahren allerdings das Aufkommen der Schlichtungsanliegen stark. Vor allem das Flugchaos sowie die Performance der Bahn waren Treiber von Beschwerden.
Wie schon in den Vorjahren macht mit 85 Prozent der Flugverkehr den Löwenanteil aller Schlichtungsfälle aus, gefolgt von der Bahn mit rund zwölf Prozent. Im Bereich Flug registrierte die SÖP 25 660 Schlichtungsanträge (2021: 12175) und bei der Bahn 3746 Gesuche.
Vor allem an den Beschwerdegründen im Segment Flug ist das letztjährige Flugchaos gut zu erkennen:
2022 | 2021 | |
Annullierung | 43 Prozent | 57 Prozent |
Verspätung | 23 Prozent | 9 Prozent |
Gepäckprobleme | 9 Prozent | 4 Prozent |
Nichtbeförderung (z.B. Covid-Regeln) | 9 Prozent | 11 Prozent |
Im Segment Bahn gehörte mit 28 Prozent das Thema Zugausfall zum dominierenden Klagepunkt (Vorjahr 25 Prozent), gefolgt von Verspätung mit 20 Prozent.
Der deutliche Anstieg der Beschwerdefälle führte zugleich dazu, dass die SÖP nicht mehr mit der Schlichtung hinterherkam. Ein anderer Grund, so berichtet die Schlichtungsstelle, war der Umstand, dass die Verfahren sich auch immer öfter verzögerten wegen verspäteter Stellungnahmen der betroffenen Unternehmen. Der Grund: Personalmangel.
(thy)
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