Der Flug: Vor dem Start wird bereits kalter Champagner serviert (Lallier Brut), sogar unaufgefordert nachgeschenkt. Wir starten pünktlich gegen 22 Uhr Ortszeit, die Flugzeit nach Addis Abeba beträgt nicht einmal sechs Stunden, und dort ist es zwei Stunden später als in Frankfurt.
Da ich bereits vormittags Termine vor Ort habe, muss ich jede Chance zum Schlafen nutzen und werfe nur einen kurzen Blick ins üppige Bordmenü: Vorspeise Flusskrebse/Räucherforelle oder eine Suppe, vier Hauptgerichte zur Wahl (Gulasch mit Spätzle, zwei Arten von Panzerotti-Pasta oder Barramundi- Fisch) plus Gugelhupf, Früchte und Käse. Außerdem gibt es noch ein volles Frühstück (Käseomelette mit Putenbrust oder süßer Crèpe), für beides jeweils auch eine Express-Option.
Sicherlich zwei Drittel dieser kurzen Nacht könnte man so mit Essen verbringen. Ich hingegen mache mich gleich nach dem Start bereit zum Schlafen. Das auf 198 Zentimeter ausfahrbare Bett ist zumindest in der ersten Reihe dank des breiten Fußkastens sehr kommod, und da niemand in der Nähe sitzt, spielt auch die bei dieser Sitzanordnung begrenzte Privatsphäre heute keine Rolle.
Mein Schlaf ist trotzdem nicht ungestört, denn es ist in der Kabine bald viel zu warm. Als ich das moniere, sagt die Flugbegleiterin allen Ernstes: „24 Grad ist die ideale Kabinentemperatur“. Nein, ist sie nicht. Überhitzte Kabinen sind eine der häufigsten Beschwerdegründe auf Nachtflügen, da müssen die Airlines dringend sensibler reagieren. Immerhin: Nach meiner Intervention wird es ein wenig kühler.
Ankunft: Ich bin alles andere als ausgeschlafen, als wir vor der Zeit nach nur 5:47 Stunden in Addis-Abeba landen.