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Die persönlichen Reiseerfahrungen der BUSINESS TRAVELLER-Redaktion: Luftfahrtjournalist und BT-Autor Andreas Spaeth testet die Verbindung Frankfurt – Addis Abeba – Kapstadt in der Business Class von Ethiopian Airlines.
Hintergrund: Ethiopian Airlines ist seit kurzem Afrikas größte Fluggesellschaft und gilt schon lange als beste Airline des Kontinents. Seit immerhin 60 Jahren fliegt Ethiopian bereits Frankfurt an. Mit derzeit 54 Zielorten allein in Afrika bedient die Gesellschaft so viele Ziele in ihrer Region wie keine andere. Die Airline erhebt den Anspruch auf Weltgeltung, Europäer können auch günstig von Dublin nach Los Angeles reisen – mit Ethiopian.
Check-in: Am Business-Schalter herrscht ein wenig Chaos, weil sich Economy-Passagiere vor den Schaltern drängen. Doch dann stellt ein Mitarbeiter wieder Ordnung her, bietet mir an, meinen großen Koffer gleich bis Kapstadt durchzuchecken, obwohl ich 24 Stunden Aufenthalt in Addis Abeba habe. Ich bin ein wenig skeptisch, willige aber ein, weil es mich während meines Stopovers entlastet.
Boarding: Das Boarding beginnt pünktlich und verläuft reibungslos.
Der Sitz: Die A350 heute Abend ist erst im Oktober 2017 ausgeliefert worden und sieht tadellos aus. Kein bisheriger A350-Betreiber hat an Bord derart viele Sitze installiert wie Ethiopian, insgesamt 348, davon 30 in „Cloud Nine“, wie die Business Class heißt. Ethiopian bleibt ähnlich konservativ wie Lufthansa und belässt es bei der weniger komfortablen 2-2-2-Konfiguration, während viele andere A350-Betreiber ein 1-2-1-Layout ieten. Die Sitze sind jeweils leicht seitlich zum Fenster hin ausgerichtet, die Mittelsitze zueinander. So lassen sich trotz relativ geringen Sitzabstands (mit 165 cm etwas mehr als bei Lufthansa) absolut ebene Fullflat-Sitze unterbringen.
Interessanterweise ist die A350 das derzeit einzige Flugzeug bei Ethiopian, das eine 180-Grad-Neigung der Rückenlehne erlaubt. Mein Sitz ist 2A, doch die Füße haben in der Bettposition derart wenig Platz, dass ich auf 1A wechsle, alle vorderen Reihen sind heute Abend leer. Vollkommen anders hier – geschätzt dreimal so breite, geräumige Fußkästen an jedem Sitz. Dass die Sitztaschen an einer eher symbolischen Mini-Trennwand in Schulterhöhe versteckt sind, merkt man spätestens, wenn man seinen Kopfhörer sucht.