Alexander Koenig, Gründer der Vielfliegerberatung First Class & More, hat Meilenprogramme für das Handelsblatt getestet. Dabei bezog er sich auf die Vorlieben, die er bei Geschäftsreisenden erfragte. Bei allen ist der Zusatzgewinn ernüchternd und das Dickicht aus Sonderregeln und Kleingedrucktem enorm, so das Ergebnis.
Die meisten Leistungen bietet die „American Express Platinum Card“. Da sie aber mit einer Jahresgebühr von rund 600 Euro erheblich mehr als die Angebote der Konkurrenten kostet, wurde sie nicht ins finale Ranking einbezogen. Zusatzleistungen sind etwa ein telefonischer Lifestyle-Service, exklusive Events und Tickets, Restaurantreservierungen und Zutritt zu ausgewählten Bars und Clubs. Karteninhabern profitieren außerdem von einem Geschenkeservice, einer vergünstigten Golf Fee Card und kostenlosem Internet an mehr als einer Million Hotspots.
Sieger in der Gesamtwertung ist wie schon beim letzten Test 2017 die „American Express Gold Card“. Sie ist im ersten Jahr gratis und kostet ab dem zweiten Jahr jährlich 140 Euro. Ihr Plus: gesammelte „Membership Reward“-Punkte können einfach in andere Meilenprogramme umgewandelt werden, für jeden Euro Umsatz erhält der Kunde einen „Membership Reward“ à 0,8 Meilen. Über Payback gibt es außerdem Lufthansa-Meilen in einem Punkteverhältnis zwei zu eins. Zusätzlich bietet American Express zahlreiche Versicherungsleistungen und einen „Punkte-Turbo“. Wer 15 Euro im Jahr zusätzlich investiert, erhält für jeden Euro 1,5 „Membership Rewards“. „Membership Rewards“ verfallen nicht.
Auf Platz zwei folgt die „Eurowings Kreditkarte Gold“, die auf den Platz der „Air Berlin Visa Card plus“ von 2017 nachrückt. Sie ist ebenfalls im erstem Jahr gratis, im zweiten Jahr kostet sie 69 Euro für die „Gold“-Karte und 19,99 Euro für die Basiskarte „Classic“. Die Vorteile der „Eurowings Kreditkarte Gold“: Die Gebühren für den Auslandseinsatz im Nicht-Euro-Raum entfallen und mit dem inkludierten Kreditkarten-Doppel von Mastercard und Visa ist sie ein flexibles Zahlungsmittel. Außerdem sind eine Mietwagen-Vollkaskoversicherung und Vorteile am Flughafen bei Eurowings-Flügen enthalten.
Die „Hilton Honors Credit Card“ ist zum ersten Mal dabei und belegt auf Anhieb Platz drei. Sie ist für 83 Euro pro Jahr mit und für 48 Euro ohne Versicherungspaket zu haben. Inhaber erhalten zwei Punkte für jeden Euro Umsatz bei Hotelübernachtungen und einen Punkt bei jeder übrigen Euro-Ausgabe. Ihr Plus: Die Status-Möglichkeiten für konzerneigene Ketten wie „Hilton“, „Conrad“ oder „Waldorf Astoria“. Der inkludierte „Gold“-Status ermöglicht Zimmer-Upgrades, kostenloses Frühstück und freies Internet.
Rang vier belegt wie im Vorjahr die „Miles & More Credit Card Gold World Plus“. Sie kostet 110 Euro pro Jahr sowie 55 Euro in der „Blue“-Variante. Vorteile: Aktionen für doppelte oder dreifache Meilen, Mietwagen-Vollkaskoversicherung, inkludierte Reiserücktrittsversicherung und Auslands-Krankenschutz sowie zehnmal jährlich kostenlosen Zugang zu einer Lounge der Regus Business Center.
Auf Platz fünf folgt die „American Express Card“. Sie ist im ersten Jahr gratis ist und bleibt auch so, wenn über sie ein Mindestumsatz von 4.000 Euro pro Jahr gebucht wird. Pluspunkte: Für jeden ausgegebenen Euro können die Inhaber mit dem „Punkte-Turbo“ mehr „Miles & More“-Meilen der Lufthansa sammeln als mit den „Miles & More“-Kreditkarten. Außerdem können die „Membership Rewards“ in viele andere Meilenprogramme umgewandelt werden.
Quelle: Handelsblatt
(sf)