Weiterflug: Gut 24 Stunden später bin ich wieder am Bole Airport zum Weiterflug nach Kapstadt. Die Chinesen bauen derzeit ein neues Terminal, dessen erste Phase noch dieses Jahr in Betrieb gehen soll. Bis dahin ist es morgens rappelvoll im bestehenden Gebäude. Selbst bei der Passkontrolle gibt es aber eine Fast Lane für Business-Passagiere.
Lounge: Die Lounge von Ethiopian Airlines ist riesig und bietet einige Besonderheiten. So reicht eine lächelnde Dame nach allen Regeln der äthiopischen Kaffeezeremonie zubereiteten Kaffee. Nebenan lockt ein üppiges Frühstücksbüffet, sehr willkommen. Wie in guten Hotels gibt es hier eine Station, an der ein Koch frische Eierspeisen bereitet.
Der Sitz: Heute steht eine von Ethiopians älteren Dreamlinern bereit für den Flug nach Kapstadt, die Boeing 787-8 wurde im Juli 2013 ausgeliefert. Auch hier sind alle Abläufe überpünktlich, die Maschine weitgehend voll, ich sitze in der letzten Business-Reihe auf 4A, theoretisch am Fenster, nur leider gibt es direkt am Sitz hier kein Fenster – nur wenn man sich weit nach vorn beugt, kann man aus dem nächsten Fenster schauen.
Auch in der B787 sind die 24 Business-Sitze in 2-2-2-Konfiguration angeordnet, allerdings bieten sie keine Fullflat-Betten, sondern lassen sich nur um 170 Grad neigen, wie übrigens in allen derzeitigen Ethiopian-Großraumflugzeugen, mit Ausnahme der A350. Wichtig zu wissen, denn je nach Buchungslage mischt Ethiopian auf fast allen Strecken oft auch kurzfristig 777, 787 und A350.
Und ein wenig unverständlich, denn der Sitzabstand ist in der 787 mit 172 Zentimetern größer als in der A350. Anders als dort, gibt es im Dreamliner keine Fußkästen, sondern das Fußende des Sitzes lässt sich bis in die Waagerechte ausfahren, während das Kopfteil leicht angewinkelt bleibt. Problem: sehr wenig Fußraum im ausgefahrenen Zustand, ich kriege meine Füße nur unter, wenn ich mich seitlich hinlege. Und die Sitze haben deutliche Gebrauchsspuren, Schmutz in den Ritzen und Sitzschienen. Hier muss Ethiopian proaktiver handeln.