Wenn es um die Bedeutung von Metropolen geht, liegen New York, Paris und London immer vorne. Doch was die Zukunft betrifft, so erweisen sich einer Analyse von Kearney zufolge andere Städte als dynamischer und anpassungsfähiger.
Das Beratungsunternehmen Kearney nimmt bereits seit 2008 alljährlich im „Global Cities Report“ über 150 Städte unter die Lupe. Beurteilt wird jeder Standort nach Faktoren wie Wirtschaft, Personalressourcen, Infrastruktur, Kultur sowie politische Partizipation. Das Resultat sind zwei verschiedene Listen.
Einmal der „Global Cities Index (GCI)“, der die gegenwärtige Leistungsfähigkeit einer Stadt widerspiegelt. Demzufolge führen New York, London, Paris, Tokio und Peking 2023 die Hitliste an. Deutsche Metropolen dagegen sind im Vergleich zu 2022 abgerutscht. Und zwar Berlin von Platz 14 auf 16, Frankfurt von 24 auf 27 und München von 27 auf 31. Okt. 2023
Doch das spannendere Ranking dürfte der „Global Cities Outlook“ sein. Da geht es um die Zukunftsfähigkeit einer Stadt und – wie es Kearney nennt – die „verteilte Geografie der Chancen“. Was kann eine Stadt bieten, um talentierte Menschen anzuziehen?
Wenn die Pandemie eines gezeigt hat, dann wie schnell sich alles ändern kann. Mobiles und hybrides Arbeiten haben dazu geführt, dass Mitarbeiter nicht mehr in der Nähe ihrer Firma wohnen müssen. Das und die Tatsache hoher Mieten haben in den Großstädten haben zu einem Exodus in die Provinz geführt. Zugleich achten jüngere Kollegen nicht nur auf Gehalt, sondern auch auf Work-Life-Balance. Und das heißt, dass eine Stadt auch Lebensqualität, eine intakte Umwelt und eine passende Infrastruktur bieten muss.
San Francisco, Kopenhagen, London, Luxemburg und Paris schneiden als die fünf beste. Städte im „Global Cities Outlook“ ab. München schafft es nach Platz drei (2022) mit Platz neun noch unter die besten Zehn. Berlin kommt auf Rang 21, Düsseldorf auf Rang 25 und Frankfurt auf Platz 26.
Stadt | Rang 2023 | Rang 2022 | Veränderung |
San Francisco | 1 | 13 | + 12 |
Kopenhagen | 2 | 8 | + 6 |
London | 3 | 1 | – 2 |
Luxemburg | 4 | 3 | – 1 |
Paris | 5 | 2 | – 3 |
Dublin | 6 | 7 | + 1 |
Helsinki | 7 | 17 | – 10 |
Stockholm | 8 | 5 | – 3 |
München | 9 | 4 | – 5 |
Singapur | 10 | 20 | + 10 |
Quelle: Kearney
Der Umstand, dass San Francisco ein Comeback erlebt, zeugt von der Innovationskraft der Metropole. Noch im vergangenen Jahr kämpfte die Stadt auf Platz 13 um ihren guten Ruf wegen Massenentlassungen in der Tech-Industrie. Doch inzwischen hat sich der Wind gedreht und San Francisco ist nun das Zentrum der KI-Firmen.
Wer in Zukunft als urbanes Zentrum punkten will, der muss Kearney zufolge um die besten Köpfe kämpfen. Eine Stadt muss für Lebensqualität und Hochschulbildung sorgen. Eine Universität, wissenschaftliche Zentren ziehen Talente an. Aber die brauchen soziale Infrastruktur – von der Kita bis zum Kulturinstitut – kurzum Institutionen, die helfen, einander zu begegnen und den Alltag zu bewältigen. Städte müssen zudem kontinuierlich digitalisieren und vor allem auch für saubere Energie sorgen, denn in spe wird die Rechenleistung smarter Städte ungleich mehr Energie verbrauchen.
(thy)
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