Die sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen der Covid-19-Pandemie werden erst in ein paar Jahren feststehen. Eines ist jedoch sofort spürbar: Die Luftverschmutzung nimmt ab.
Wie die Europäische Umweltagentur EEA meldet hat vor allem der Stickstoffdioxid-Ausstoß (NO2) spürbar abgenommen. Dies ist auf die Restriktionen der einzelnen EU-Länder zurückzuführen, um die Zahl der Coronavirus-Infektionen einzudämmen. Vor allem der geringere Autoverkehr in den großen Metropolregionen wirkt sich positiv auf die Luftqualität aus.
In Italiens Hauptstadt Rom lagen die Stickstoffdioxid-Werte je nach Standort zwischen 26 bis 35 Prozent unter den vergleichbaren Vorjahreswerten.
In Mailand, das besonders stark von der Pandemie betroffen ist, waren Stickstoffdioxid-Emissionen in den letzten vier Wochen um 24 Prozent niedriger als die vier Wochen davor.
In Bergamo, wo besonders viele Personen wegen der Covid-19-Pandemie starben, war die Feinstaubbelastung in der zwölften Kalenderwoche sogar um 47 Prozent niedriger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Die Sorgen der Europäischen Umweltagentur
Aber auch die Iberische Halbinsel verzeichnet deutlich weniger Smog in der Woche vom 16. bis 22. März dieses Jahres. In Barcelona sank das Feinstaublevel um 40 Prozent gegenüber der Woche zuvor, in Madrid um 56 Prozent und in Lissabon um 40 Prozent.
Allerdings beurteilt der Direktor der EEA, Hans Bruyninckx, die momentane Lage eher skeptisch. Er befürchtet, dass die plötzliche Luftverbesserung die Anstrengungen für ein besseres Klima torpedieren könnte: „Die gegenwärtige Krise und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen wirken sich auf das, was wir erreichen wollen, nämlich eine widerstandsfähige und nachhaltige Gesellschaft zu schaffen, kontraproduktiv aus.“
(thy)
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