Amsterdam hat sich zum Hotspot für Foodies gemausert. BT-Chefredakteurin Sabine Galas war dort und besuchte unter anderem das Global Restaurant Investment Forum, wo sie viele heiße Tipps einsammelte.
Text: Sabine Galas
Amsterdam ist eine Stadt, in der man nur aus der Hoteltür stolpern muss, um mittendrin zu sein im Leben. Das Flair der niederländischen Kapitale ist legendär, entspannte Stunden zwischen Grachten, Museumsviertel und Coffeeshops garantiert. Die Küche ist im besten Sinne international – Einflüsse findet man aus aller Welt. Was besonders fasziniert aber ist die Offenheit der Amsterdamer gegenüber neuen Ideen – Restaurants und Bars entstehen im Wochenrhythmus, die Bandbreite ist dabei so bunt wie kreativ. Foodies haben die Wahl zwischen rund 1.000 Esslokalen – bei 870.000 Einwohnern eine sagenhafte Zahl. Damit Sie wissen, welche Adressen sich lohnen: Hier kommen unsere Vorschläge.
Der schnelle Snack auf die Hand ist typisch für Amsterdam, wo man an jeder Ecke Sandwiches, Falafel, Samosas und natürlich die dicken niederländischen Pommes bekommt – in der Tüte und mit wilden Soßen obendrauf. Richtig gutes Fast-Food findet man in den „Food Hallen“, einer wunderschönen Markthalle, die 2014 in einem ehemaligen Straßenbahn-Depot im trendigen Stadtviertel Oud-West eröffnete und 21 internationale Food-Stände sowie vier Bars beherbergt. Die heißen zum Beispiel Bulls & Dogs, Mr. Temaki, Le Big Fish oder De Ballenbar und bereiten frisch und für jedermann sichtbar so ziemlich alle Köstlichkeiten zu, die auf der Welt zu kriegen sind – in erster Qualität.
Das Ambiente in dem historischen Gebäude ist sehr besonders, weshalb aus dem schnellen Happen gerne mal ein mehrstündiger Aufenthalt werden kann. Abends gibt es in den Food Hallen regelmäßig Live-Musik und wer mit Kollegen oder Geschäftspartnern feiern möchte, der kann hier auch Event-Flächen mieten (foodhallen.nl/amsterdam).
Amsterdam ist voller origineller Restaurants, das „Pesca“ ist eines von ihnen. Wie der Name unschwer erraten lässt, geht es hier um Fisch – jedoch jenseits des Üblichen. Betritt man das Lokal, das durch eine Crowdfunding-Kampagne entstand, steht man vor einer Auslage mit massenhaft Meerestieren auf Eis, an der Wand eine Tafel mit den aktuellen Kilopreisen. Im Innenraum keine weißen Tischdecken, keine Speisekarte, nur schlichte Holztische und eine offene Küche hinter der Glasscheibe, wo tätowierte Männer mit schweren Eisenpfannen hantieren. „Theatre of Fish“ nennen die Macher ihr Refugium, das guten Fisch für Menschen erschwinglich machen will – in gemütlicher Umgebung und „mit ein bisschen Show“. Ihr Konzept: ein dynamisches Preiskonzept. Der Fischvorrat in der Auslage wird im Laufe des Abends (das Pesca hat nur am Wochenende auch mittags geöffnet) immer günstiger, davon profitiert der Gast, und es muss am Ende nichts weggeworfen werden.
Auch der Personalaufwand hält sich in Grenzen: Jeder Gast sucht sich am Eingang seinen Fisch aus, der wird vor aller Augen zubereitet und dann serviert – hemdsärmelig, ohne viel Etikette, dafür mit umso mehr Leidenschaft. Das schmeckt man auch: In den Gerichten stecken viele kreative Ideen, ungewöhnliche Geschmackskombinationen bei bester Produktqualität. Und die Preise sind tatsächlich moderat: Ein gegrillter, vier Kilo schwerer Red Snapper (für etwa zehn Personen) kostete bei unserem Besuch nicht mehr als 50 Euro (pesca.restaurant).