Eine aktuelle VDR-Barometerumfrage ergibt, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen bereit ist für den Neustart ihrer Geschäftsreiseaktivitäten. 46 Prozent sehen zudem mehr Businessreisen als zwingend notwendig an.
Nach einem Jahr des Corona-bedingten Stillstands sind 54 Prozent der Unternehmen bereit für ein Wiederhochfahren ihrer Geschäftsreisen. Das ergab eine aktuelle Barometerumfrage des Deutschen Geschäftsreiseverbands VDR. Die Ergebnisse der 14-täglichen nicht-repräsentativen Trendbefragung unter Travel-Managern der VDR-Mitgliedsunternehmen zeigen zudem, dass 46 Prozent der Befragten mehr Geschäftsreisen als zwingend notwendig ansehen.
Wachsender Nachholbedarf beim persönlichen Austausch
„Wir sehen derzeit einen wachsenden Nachholbedarf der Unternehmen beim persönlichen Austausch mit internationalen Teams, Anbietern und Kunden“, sagt VDR-Präsident Christoph Carnier. Und: „Für den Exportweltmeister Deutschland bleiben Geschäftsreisen ins In- und Ausland die Basis und ein wichtiges Schwungrad für laufende und zukünftige Geschäfte“.
Die Voraussetzungen jedoch sind aktuell nicht gegeben: Unternehmen unterliegen der Fürsorgeflicht für ihre Mitarbeiter und werden, davon ist Carnier überzeugt, Geschäftsreisen erst im großen Umfang wieder erlauben, wenn von Seiten der Politik „tragfähige Konzepte“ vorlägen, die die Sicherheit von reisenden Mitarbeitern gewährleisteten.
„Die Aufhebung von Reisebeschränkungen und transparente, praktikable Regeln national wie international sind unabdingbare Voraussetzungen für die deutsche Wirtschaft, um unternehmensinterne Restriktionen zu lockern. Unternehmen und Reiseanbieter befinden sich in einem ständigen Lern- und Anpassungsprozess im Umgang mit dem Virus, benötigen aber eine gewisse Planungssicherheit. Unterschiedliche Standards der Anbieter in Sachen Hygiene- und Lüftungskonzepte sowie unterschiedliche Regelungen der Bundesländer erschweren diese Aufgabe. Hier sind staatliche Maßnahmen mitentscheidend, an deren Ausgestaltung wir uns mit unseren Vorschlägen gerne beteiligen“, plädiert VDR-Präsident Christoph Carnier.
Wie ein praktikables Eröffnungskonzept aussehen könnte, hat der VDR bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Deutschen Reiseverband DRV am 3. März vorgestellt.
Basis ist ein Fünf-Punkte-Eröffnungsplan:
1 Verzicht auf Quarantäne für ein- und ausreisende GeschäftsreisendeWenn die Fallzahlen ein niedriges Niveau erreicht haben werden, dürfen Geschäftsreisende quarantänefrei ein- und ausreisen. Dafür werden Impfnachweise und aktuelle negative PCR-Tests Pflicht. Sollten wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass geimpfte Personen das Coronavirus nicht mehr auf andere Menschen übertragen können, wäre ein reiner Impfnachweis ausreichend. In diesem Zusammenhang unterstützen wir die Einbeziehung der Betriebsärzte, um die laufende Impfkampagne in ihrem weiteren Verlauf zu beschleunigen.
2 Nutzung digitaler Impf-/Test-NachweiseMit CommonPass, IATA TravelPass oder dem EU-Impfpass gibt es gleich mehrere Initiativen für einen digitalen Impfnachweis. Diese Initiativen unterstützt der VDR, damit Geimpfte im Inland, im Schengen-Raum und schließlich global wieder ohne Einschränkungen reisen können.
3 Klare Regeln für Dienstleister und ReisendeReisedienstleister wie Fluggesellschaften, Bahnen, Autovermieter und Hotels, aber auch Messedienstleister sind gefordert, strenge Hygienekonzepte umzusetzen, wie es zu einem großen Teil bereits erfolgt ist. Dies vorausgesetzt, dürfen sie für Geschäftsreisende wieder voll nutzbar sein bei Einhaltung der sonstigen Infektionsschutzmaßnahmen auf Seiten der Reisenden wie Test- und Impfnachweise.
4 Prüfung des breiten Einsatzes von SchnelltestsCOVID-19-Schnelltests könnten ein kostengünstiges und breit einsetzbares Instrument sein, um Flugreisen, aber beispielsweise auch Meetings, Messen und Events wieder zu ermöglichen. Dazu bedarf es der virologischen Beratung, inwieweit Schnelltests geschäftliche Termine wieder sicher machen können. Flächendeckende Schnelltests in Kombination mit Impfungen und Sicherheitskonzepten können dazu beitragen, fortbestehende Infektionsrisiken weiter zu minimieren und den Reiseverkehr wieder zu normalisieren.
5 Vertrauen in die unternehmerische Fürsorgepflicht stärken Geschäftsreisen unterscheiden sich in ihrer Vorbereitung und Durchführung deutlich von touristischen Reisen. Die Gesundheit der Geschäftsreisenden hat für die Unternehmen im Kontext ihrer Fürsorgepflichten eine hohe Priorität, weshalb Reiserichtlinien und speziell erarbeitete Konzepte Präventivmaßnahmen beinhalten. Dazu gehören beispielsweise Vorab-Informationen zum verantwortungsbewussten Verhalten auf Reisen.
Quelle: VDR