In einer Machbarkeitsstudie prüfen Verkehrsministerium und Flughafen München die Realisierung einer Magnetschwebebahn.
In den Nullerjahren war das Thema Magnetschwebebahn lange das Zukunftsprojekt der CSU. Mit dem Transrapid in zehn Minuten vom Hauptbahnhof an den Flughafen, so die Vision des Ex-Ministerpräsidenten Stoiber. Legendär ist seine „Transrapid-Rede“ aus dem Jahr 2002. Vier Jahre später platzte der Traum mit einem schweren Unfall auf einer Testfahrt, bei dem 23 Menschen ums Leben kamen.
Jetzt will Bundesverkehrsminister Scheuer die Magnetschwebebahn für den öffentlichen Nahverkehr erneut prüfen. Eine Machbarkeitsstudie für ein „völlig neues Magnetschwebesystem ‚Made in Germany‘“. „Der Flughafen München ist nicht nur internationales Verkehrsdrehkreuz, sondern ein Innovationstreiber für Bayern und Deutschland. Dieses Schaufenster in die Welt wollen wir nutzen“, betont Scheuer.
Zur Debatte steht das Transport-System Bögl (TSB) aus der Firmengruppe Max Bögl (siehe Bild oben). Eine neue Technik sei dabei im Einsatz, die sich von „klassischen spurgebundenen Systemen“ unterscheide, erklärt Rainer Schwarzmann, Geschäftsführer der mit der Machbarkeitsstudio beauftragten Firma Transport Technologie-Consult Karlsruhe. Das TSB sei optimal für den Nahverkehr, während der Transrapid auf den Höchstgeschwindigkeitsverkehr für Fernstrecken ausgelegt ist. In China entsteht derzeit eine Demonstrationsstrecke. In Peking habe man sich bereits für die Inbetriebnahme des TSB für Nahverkehrsprojekte mit einer Gesamtlänge von 3.000 Kilometern entschieden.
Jost Lammers, der neue Vorstandsvorsitzende der Flughafen München GmbH, betont: „Aufgrund der dynamischen Entwicklung in den verschiedenen Bereichen des Münchner Airports werden die Verkehrsströme innerhalb des Flughafenareals in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Vor diesem Hintergrund wollen wir die Mobilität auf dem Campus verbessern und sehen dabei in dem innovativen Transport System Bögl einen interessanten Ansatz.“
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