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Ausprobiert! Die persönlichen Reiseerfahrungen der BUSINESS TRAVELLER-Redaktion: Tom Otley, Chefredakteur des BUSINESS TRAVELLER UK, fliegt in der Business Class der Finnair von Helsinki nach London
Check-in: Ich war sehr früh am Morgen am Helsinki Airport angekommen, um eine Präsentation der neuen Kabine des A350 mitzuerleben, den Finnair dieses Jahr in die Flotte aufnehmen will.
Boarding: Zurück nach London-Heathrow ging es in der Business Class des A321 um 16 Uhr – die Flugzeit sollte zwei Stunden und 40 Minuten betragen. Wir bestiegen die Maschine von Gate 37D aus, das Boarding begann um 15.30 Uhr. Wir legten eine kleine Distanz per Bus zurück – als wir die Gangway hinaufstiegen, hatte der heftige Regen glücklicherweise aufgehört und die Sonne schien. Nachdem ich am Gate bereits meine mobile Bordkarte gezeigt hatte, musste ich dies beim Betreten der Maschine nicht mehr tun und konnte direkt zu meinem Sitz 3A in der Business Class gehen.
Der Sitz: Auf diesem Zwei-Klassen-Flug wurde der Vorhang, der Business von Economy trennt, nach Reihe 8 zugezogen, was – abhängig vom Bedarf an Business-Class-Sitzen – zu variieren scheint. Da der einzige Unterschied zwischen den Klassen in dem Umstand besteht, dass bei Business der mittlere Sitz (B oder E bei ABC – DEF) geblockt wird, ist das leicht zu machen. Die Sitze haben graue Polster, ein Fach für Zeitschriften im oberen Teil und ein engmaschiges Netz für Kleinigkeiten in Kniehöhe. Es gibt genügend Beinfreiheit – und zwar durchgängig im ganzen Flugzeug.
Ich war am Vortag im gleichen Flugzeug unterwegs gewesen, in der Economy, und konnte mich nicht über mangelnde Beinfreiheit beschweren. Wenn der Vordermann die Lehne nach hinten stellt, kann es schwierig werden, am Laptop zu arbeiten, aber das ist bei allen neuen Kurzstrecken-Kabinen der Fall, und zwar sowohl in der Eco als auch in der Business Class. Der Flug war nicht wirklich ausgebucht und der Sitz am Gang war ebenfalls frei, was mir ermöglichte, aufzustehen, ohne jemanden zu stören, und jederzeit Sachen aus meinem Trolley zu holen.
Das Boarding war im Nu beendet, die Türen schlossen – beinahe planmäßig – um 16.15 Uhr und wir rollten aus der Parkposition.
Der Flug: Es gibt kein eingebautes Entertainment-System in der Maschine, aber Passagiere können gegen Bezahlung ein „Samsung Galaxy Tab 3“-Tablet ausleihen, das Unterhaltung für die Dauer des Fluges bereithält. Ich hatte schon gehört, dass diese Tablets langlebige Batterien haben und solange durchhalten sollen wie der längste A321-Flug, also bis zu fünf Stunden, und auch wieder retour, was unglaublich erscheint. Ich kann von Glück reden, wenn ich mein Mobiltelefon vier Stunden benutzen kann, und mit meinem iPad steht es auch nicht besser. Wahrscheinlich hält die Batterie länger, wenn man keine Energie fürs WLAN abzieht.
In der Business Class muss man nichts für das Tablet bezahlen, in der Economy kostet der Verleih zehn Euro. Das Angebot bestand aus einer Handvoll Filmen, jede Menge TV-Programmen und einer guten Auswahl an Musikstücken. Das Tablet wurde in einer Hülle gebracht und konnte an die Rückenlehne des vorderen Sitzes gehängt werden – so wie bei den neuen Sitzen von British Airways. Da ich schon alle Filme von „Alvin und die Chipmunks“ kenne, habe ich noch etwas rumgezappt und das Tablet dann zurückgegeben.
Speisekarten wurden ausgeteilt – sie stammen von Jorma Oksanens Zeichenbrett und tragen ein Origami-Bild auf dem Cover. Das Design ist eindrucksvoll, ebenso wie die grünen Schlafdecken, die einige Passagiere orderten und die für ein paar Farbtupfer in der Kabine sorgten. Auf dem Speiseplan standen Lammpastete mit Cumberland-Soße, Saibling mit Weißweinsoße, gerösteten Schwarzwurzeln und lappländischen Mandelkartoffeln sowie eine Mandarinen-Cointreau-Mousse. Das Hauptgericht war eine Kreation von Pekka Terava, Chef und Betreiber der Restaurants Olo und Emo in Helsinki. Obwohl das Essen etwas fade aussah, schmeckte es köstlich.
Auf der Weinkarte fanden sich folgende Weine: Nicholas Feuillatte Brut Grands Reserve, Domaine du Chateau d’Eau Chardonnay, organic und Barton & Guestier Merlot Reserve. Außerdem standen an Spirituosen zur Verfügung: Cloudberry Liquer, Cointreau, Baileys Irish Cream, Campari, Underberg, Calvados Berneroy, Baron Otard VSOP, Glenfiddich, Chivas Regal, Bombay Gin, Finlandia Vodka und Bacardi Rum.
Insgesamt verlief der Flug ohne Zwischenfälle, der Service war durchwegs freundlich und aufmerksam.
Ankunft: Wir landeten pünktlich um 17.10 Uhr und konnten die Maschine umgehend verlassen.
Fazit: Erstklassiger Service, pünktliche Ankunft und eine innovative Lösung in Sachen Inflight-Entertainment, obgleich zehn Euro für Eco-Passagiere eine stolze Summe sind und mich davon abhielten, das Tablet auszuleihen, als ich auf dem Hinflug in der Economy unterwegs war.
Flug: AY833
Flugzeugtyp: A321
Sitzkonfiguration: 2-2
Sitzabstand: 76,2 cm
Sitzbreite: 45,72 cm
Neigungswinkel Rückenlehne: 15°
Kontakt: www.finnair.com