⇐ Zurück zur Übersicht Flug-Bewertungen
Die persönlichen Reiseerfahrungen der BUSINESS TRAVELLER-Redaktion: Moderator und BT-Kolumnist Kai Böcking testet die Business Class der China Airlines in der Boeing 777-300ER auf der Strecke Frankfurt – Taipeh. Dabei hat es ihm vor allem der Sitz angetan…
Hintergrund: China Airlines ist vom Namen her eine kleine Mogelpackung. Die Fluggesellschaft ist nämlich im abtrünnigen Taiwan zu Hause. Das SkyTeam-Mitglied fliegt im deutschsprachigen Raum nur Wien und Frankfurt am Main direkt an. Insgesamt bedient die größte taiwanesische Airline 144 Ziele in 29 Ländern. Wir fliegen mit einer Boeing 777-300ER nonstop von Frankfurt nach Taipeh.
Check-in: Mit einem kostenlosen Rail-and-Fly-Ticket erster Klasse reise ich bequem von München nach Frankfurt. Mein Flug soll um 10.40 Uhr starten, ich bin eine Stunde vorher am Flughafen. Das Einchecken am Business-Schalter in Terminal 2 dauert keine fünf Minuten, und ich bekomme eine Einladung in die Sky Lounge, die sich China Airlines mit den anderen Bündnispartnern teilt. Über die Priority-Lane der Sicherheitskontrolle bin ich ruck, zuck im Abflugbereich. Ich hätte also noch Zeit für einen Drink in der Lounge. Die befindet sich dummerweise aber am anderen Ende des Terminals. Ich erspare mir den zwanzigminütigen Fußweg und warte auf das Boarding meines Fluges.
Boarding: Gäste der Premium Business Class und SkyTeam-Statuskunden dürfen die Maschine als Erste betreten. Mein Sitz, 21 G, befindet sich im zweiten Kompartiment der 777. Drei Reihen hinter mir beginnt die Premium Economy, getrennt durch einen Sichtschutz. Insgesamt 358 Passagiere finden in den drei Klassen Platz (40 Business, 62 Premium Eco, 256 Eco). Erster Eindruck: edel, sauber, neu! Die hellen, beigen Wände mit Bambusmuster sind einladend, Fußboden und Sitze in dunklem Braun ebenfalls. Die Premium-Business-Sitze sind im 1–2–1-Layout angeordnet und damit alle vom Gang erreichbar.
Der Sitz: Ich habe mich für einen der beiden Sitze in der Mittelreihe entschieden. Während die Single-Sitze außen ein Maximum an Privatsphäre versprechen, sind die Plätze in der Mittelreihe für Vielflieger manchmal eine Herausforderung – aber nicht hier. Obwohl die mit Stoff bezogenen Sitze leicht zueinander ausgerichtet sind, hat man schon ohne den ausfahrbaren Sichtschutz mehr privaten Raum als in so manch anderer Airline. Wer nicht alleine fliegt oder mit seinem Sitznachbarn reden will, muss sich sogar ein ganzes Stück nach vorne beugen, um von Angesicht zu Angesicht ins Gespräch zu kommen.
Mit fast zwei Metern Sitzabstand und 72 Zentimetern Sitzbreite ist der Sitz eine echte Schau. Vier Staufächer, Stromanschluss, zwei USB-Charger und eine große Ablagefläche mit einer – schöne Idee – kleinen Stehlampe. Das Amenity-Paket kommt in Form einer Hardbox und den üblichen Utensilien daher. Nur ein Haaröl habe ich noch bei keiner anderen Airline gesehen.