Der „moderne Gast“ wünscht sich laut Fraunhofer-Studie eine individuelle Zimmerwahl (47 Prozent), einen schnellen Check-in (87,4 Prozent) ohne erneute Eingabe persönlicher Daten (77,7 Prozent), jedoch mit persönlichem Erstkontakt zu einem Mitarbeiter des Hauses (70,4 Prozent). Borkmann: „Nicht alles, was technisch möglich ist, wird von den Gästen gewünscht oder akzeptiert. Mitarbeiterfreundlichkeit und Servicequalität genießen nach wie vor höchste Priorität.“
Trotzdem: Die technische Infrastruktur im Hotel muss stimmen, vor allem Geschäftsreisende nutzen den Standort zum Arbeiten (45,6 Prozent) und pochen auf Steckdosen (90 Prozent), Netzwerk/Internet (88,9 Prozent) oder einen brauchbaren Arbeitsplatz (80,2 Prozent). All das bekommt der Reisende im neu eröffneten Hotel Schani, das wesentliche Kernpunkte der Fraunhofer-Studie in seinem Serviceangebot umsetzt: Über eine App kann er mobil buchen – und sich seinen Favoriten unter 135 Zimmern aussuchen. Der Check-in erfolgt übers Smartphone – oder über einen Express-Schalter in der Lobby. Dort wird er von zwei freundlichen Damen begrüßt, die ihm auf Wunsch am Bildschirm behilflich sind – seine Buchungsdaten sind bereits im System und müssen nicht erneut eingegeben werden.
Das Ambiente in dem großen, lichtdurchfluteten Raum ist angenehm entspannt, in den Fenstern sitzen Gäste in pastellfarbenen Ohrenbackensesseln beim Prosecco. Das Zentrum bildet eine große Bar, die die klassische Rezeption ersetzt. Anzugträger mischen sich mit jungen Kreativen im Strickpulli, manche arbeiten, andere unterhalten sich – die Szenerie erinnert an ein Wiener Kaffeehaus, nur ohne Plüsch und Sachertorte. Überall in der Lobby gibt es Sitzmöglichkeiten, eine Regalwand mit Büchern dient als Raumteiler, gegenüber: zwei Arbeitsplätze mit Rechnern an einem langen, hohen Tisch. Darüber hängt eine Zwischendecke, die zu einem „Co-Working-Space“ führt. Zeitgeist im Großstadt-Loft – das ist der erste Gedanke beim Blick in die Runde.