Serviced Apartments haben sich zu der Alternative zum klassischen Hotelzimmer gemausert. Die Branche boomt, das Angebot ist so üppig wie kreativ – und der mobile Mensch bekommt, was er sich wünscht. Erfolgsgeschichte einer Wohnform, die in die Zeit passt.
Text: Sabine Galas
Aparthotels, Boardinghäuser, Serviced Apartments – für Langzeit-Herbergen gibt es viele Konzepte und Begrifflichkeiten, gemeint ist dabei immer eins: ein Zuhause auf Zeit. Weil immer mehr Reisende auf ein Plus an Platz und Wohnlichkeit setzen, prosperiert das Beherbergungssegment rund um Küche und Couch – vor allem in Deutschland, wo die Wohnform, anders als in den USA oder Asien, lange Zeit noch erklärungsbedürftig war.
Das scheint sich gerade gründlich zu ändern: Laut aktuellem Marktreport des Branchenexperten Apartmentservice steigt nicht nur die Nachfrage nach Serviced Apartments kräftig an – 2018 generierte das Segment rund zwölf Millionen Übernachtungen, die Auslastung lag erstmals bei 80 Prozent –, sondern auch das Angebot: Stehen hierzulande aktuell rund 28.500 Einheiten in circa 540 Häusern zu Buche, sollen es bis 2021 weitere 17.000 sein, was einem Wachstum von satten 60 Prozent entspricht.
München, Berlin und Frankfurt decken dabei mit 12.313 Apartments aktuell 43 Prozent des gesamten Angebots in Deutschland ab (Stand März 2019). Als die bundesweit größten Betreiber gelten die Living Hotels – Pionier des Segments auf deutschem Boden und bereits seit 1982 auf dem Markt – Adina Apartment Hotels und The Flag. „Wenn das Wachstumstempo so anhält, werden wir die prognostizierte 100.000-Einheiten-Marke vermutlich schon vor 2030 erreichen“, ist Anett Gregorius, Inhaberin von Apartmentservice, überzeugt.