Im Foodie-Hotspot Kaliforniens gehen einem angesichts des Weltklasse-Angebots fast die Superlative aus. Angesagt ist die leichte, bekömmliche California Cuisine. Wir haben uns durchprobiert und die besten Locations für Sie entdeckt…
Text: Michael Möser
Die berühmte karmesinrote Brücke, Cable Cars, die glitzernde Bay und hügelige Straßen, die von eleganten viktorianischen Häusern gesäumt werden: San Francisco zählt zweifelsohne zu den schönsten Städten der Welt. Und: In San Francisco ist es nahezu unmöglich, nicht gut zu essen. Zu verdanken ist dies dem Mix aus Kulturen und Küchen. Neben New York und vielleicht Los Angeles bietet San Franciscos Küche die größte Vielfalt ethnischer Einflüsse. Japanisch, Chinesisch, Russisch, Italienisch, Kreolisch, Indisch. Ob Fusion oder New-American-Style, das große Thema ist die California Cuisine: Koche leicht, variiere die ethnischen Spezialitäten und besorge alle Zutaten frisch auf den heimischen Märkten. Dabei ist der „Trend“ gar nicht so neu.
Die Köchin Alice Waters wollte eigentlich nicht gleich eine ganze Bewegung ins Leben rufen, als sie 1971 in Berkeley das „Chez Panisse“ eröffnete. Sie wollte nur der Jahreszeit entsprechende, biologisch einwandfreie Zutaten aus nachwachsenden Quellen verwenden. Heutzutage findet man kaum noch eine Speisekarte, auf der solche Schlagwörter nicht stehen, aber das Kultrestaurant in Berkeley, das übrigens immer noch bestens läuft, war der Ursprung der neuen kalifornischen Küche.
Der italienische Einwanderer Giovanni Giotta eröffnete 1956 das „Caffe Trieste“ an der North Beach und Stammgäste schwören, es habe sich seither nicht verändert. Jedenfalls ist es eine Institution in der Golden-Gate Stadt. Hier gab es schon feinsten Espresso und Cappuccino, lange bevor Kaffee zum Kultgetränk wurde. In einer Ecke des Cafés in der Vallejo Street soll der junge Francis Ford Coppola das Drehbuch zu „The Godfather“ geschrieben haben (cafeetrieste.com).
Knusprige Croissants, Tarts mit leckeren Füllungen, Cakes wie Chocolate Soufflé oder Devil’s Food und leckere Sandwiches duften in der „Tartine Bakery“ verlockend und schmecken köstlich. Das kleine Café im Trendviertel Mission hat allerdings nur ein paar Sitzplätze an rustikalen Holztischen (600 Guerrero St., tartinebakery.com).
Das gemütliche „Mario’s Bohemian Cigar Store and Café“ an der Ecke am Washington Square Park ist immer gut besucht und unter anderem für seine gegrillten Focaccia-Sandwiches gerühmt (566 Columbus Avenue).
Wer durch den Ferry Building Marketplace am Fährhafen schlendert, wird garantiert fündig. An Dauerständen werden Spezialitäten wie knuspriges Sauerteigbrot (Acme Bread) und Käse aus Kleinbetrieben (Cowgirl Creamery) angeboten. Wenn die Beine müde und die Touristen zu viel werden: Es gibt auch Restaurants mit Blick auf die Bay. Das bekannteste ist das „Slanted Door“ der vietnamesischen Familie Phan, die das Lokal seit 1995 führt (slanteddoor.com).
Typisches Street-Food wird von „Off the Grid“ professionell organisiert. Auf der Event-Plattform offthegrid.com findet man, wo sich aktuell (mit Uhrzeit) die Imbisswagen in der Stadt befinden. Die Food-Trucks stehen dann dort aufgereiht Stoßstange an Stoßstange.