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Die persönlichen Reiseerfahrungen der BUSINESS TRAVELLER-Redaktion: Luftfahrtjournalist und BT-Autor Andreas Spaeth testet die Verbindung DOHA – PARIS-CDG / TOULOUSE – DOHA in der Business Class von Qatar Airways.
Hintergrund: Bescheiden gibt sich Qatar Airways nicht, wenn sie ihr neues Premium-Produkt als „die beste Business Class der Welt“ oder wörtlich „First in Business“ anpreist. Ende Februar flogen erst 15 nachgerüstete Boeing 777-300ER mit der neuen QSuite, die im März 2017 auf der ITB in Berlin vorgestellt und im Juni 2017 erstmals in einem Flugzeug präsentiert wurde. Im Februar wurden auch die ersten beiden A350 mit der QSuite an Qatar Airways ausgeliefert, darunter die weltweit erste A350-1000. Reguläre Flüge mit dem neuen Produkt nach Europa gibt es bisher zwischen Doha und Frankfurt, Doha und London sowie Doha und Paris. Außerdem in die USA, bisher nach New York-JFK, Washington-Dulles und neuerdings auch Chicago.
Check-in: Wie anders die QSuite ist, zeigt sich schon beim Versuch, online einen Sitzplatz zu reservieren. Mein Nachtflug von Doha nach Paris-CDG ist beinahe voll, laut Sitzplan gibt es nur noch einen Platz innerhalb einer Vierer-Sitzgruppe in der Mitte. Genau die ist ja die groß angepriesene Neuigkeit, die Passagieren ermöglichen soll, zu zweit oder auch zu viert gemeinsam zu reisen. Ich hätte lieber einen Fensterplatz, den es laut System aber nicht mehr gibt. Den verfügbaren Platz im Viererabteil will mir das System jedoch auch nicht geben: „Ihre Buchung sollte minimal zwei Passagiere umfassen, um einen der Vierersitze zu wählen“, sagt mir die Website. Was faktisch Unsinn ist, denn natürlich können hier auch Einzelreisende sitzen, dann werden alle Trennwände entsprechend ausgefahren.
Am Ende erhalte ich am Flughafen tatsächlich einen Fensterplatz, auch wenn 11B normalerweise nicht am Fenster wäre. Hier schon, ich habe sogar drei Fenster für mich. Denn in der QSuite-Kabine sind durch die versetzte Anordnung alle A- und B- sowie J- und K-Sitze Fensterplätze, also jeweils auch die Gangplätze. Je Reihe ergibt sich damit eine 1–2–1-Bestuhlung. Nur, das vorab herauszufinden ist bisher mangels vorhandener Sitzpläne ziemlich schwierig.
In der Boeing 777-300ER sind von den 42 Suiten 20 in Flugrichtung angeordnet, 22 Suiten stehen entgegen der Flugrichtung. In sechs Reihen gibt es in der Mitte jeweils zwei nebeneinander liegende Sitze (alle nach hinten ausgerichtet), die sich durch das Versenken der Trennwand und das Auspolstern der Lücke in echte Doppelbetten verwandeln lassen. Insgesamt fünf der Mittelinseln lassen sich auch gemeinsam als Vierergruppe buchen.
Boarding: Ich komme in Doha spätabends an und fliege weiter nach Paris. Ich gehe direkt zum Gate, wo ich sofort an Bord gehen kann. Das Einsteigen inszeniert Qatar Airways dank des LED-Moodlighting-Systems auf besondere Weise, die Kabine liegt im Dunklen, sehr effektvoll und dezent lilafarben beleuchtet. Es fühlt sich an, als betrete man einen exklusiven Nachtclub.