Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) will Geschäftsreisenden künftig ermöglichen, die Bahncard 25 und 100 auch privat steuerfrei zu nutzen. Damit will die Behörde den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen.
Bereits Mitte August kündigte das BMF in einem öffentlichen Schreiben steuerliche Vergünstigungen für „Arbeitgeberleistungen in Form von unentgeltlichen oder verbilligt überlassenen Fahrberechtigungen“ an. Darunter fallen unter anderem Zeitkarten wie die Bahncard 100, oder auch Ermäßigungskarten wie die Bahncard 25, die dienstlich erworben werden. Für die private Nutzung entstehen somit künftig keine Steuernachteile im Sinne eines geldwerten Vorteils.
Die Bundesbehörde verfolgt damit eigenen Aussagen nach das Ziel, „die Arbeitnehmer verstärkt zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu veranlassen, um die durch den motorisierten Individualverkehr entstehenden Umwelt- und Verkehrsbelastungen sowie den Energieverbrauch zu senken“.
Ein Vorstoß, den insbesondere der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) begrüßt. „Damit erfüllt das Ministerium weitgehend eine der zentralen VDR-Forderungen, um die Bahn für Unternehmen und ihre Mitarbeiter attraktiver zu machen. Wir sehen diesen Erfolg unserer politischen Arbeit als wichtigen Schritt in Richtung alternativer Mobilitätskonzepte und Klimaschutz“, erklärt VDR-Vizepräsidentin Inge Pirner. Die Bahncard 100 würde dem Jobticket steuerlich gleichgestellt.
Jetzt sei die Deutsche Bahn in der Pflicht, so der VDR. „Wichtig ist, dass die BahnCard 100 über die Firmenportale digital und einfach buchbar wird“, so Pirner. „Zudem ist es notwendig, dass die Karte für den kompletten öffentlichen Nahverkehr unter Einbezug der letzten Meile nutzbar ist. Für Geschäftsreisende ist zudem wichtig, dass ausreichend Sitzplätze in den Zügen verfügbar sind und die Bahn als Verkehrsmittel insgesamt zuverlässiger wird“.
(Quellen: akademie.vdr-service.de; www.bundesfinanzministerium.de)
Miles & More: Mit Bonusmeilen CO2 kompensieren
Arbeiten im Zug: Geschäftsreisende gehen sorglos mit ihren Daten um