Wie sorglos viele Geschäftsreisende im Zug arbeiten und dabei persönliche Daten preisgeben, zeigt das jüngste Experiment des Sicherheitssoftware-Herstellers Kaspersky. Reisende in der Ersten Klasse gehen besonders unbedarft mit ihren geschäftlichen Daten um.
Für das Experiment war ein Tester zwischen Ostern und Pfingsten 2019 fünf Werktage lang auf innerdeutschen Zugstrecken unterwegs, die insbesondere von Geschäftsreisenden frequentiert werden. Das Ziel: Wie hoch ist die Gefahr von Visual oder Audible Hackings? Anhand einer Strichliste führte der Tester auf, wie viele Geschäftsgeheimnisse er via mithörbarer Telefonate oder einsehbarer Dokumente (Papier, Bildschirm) hätte ausspionieren können.
Das Ergebnis: Insgesamt verzeichnete der Tester 2.245 potenzielle Geschäftsinfos wie Namen von Unternehmen und Kollegen. Die häufigsten Infoquellen waren die Bildschirme von Laptops, Tablets und Smartphones – und hier vor allem einsehbare E-Mail-Programme (58 Prozent). In der Ersten Klasse waren die Reisenden „freizügiger“ als in der Zweiten. Ein Passagier offenbarte beispielsweise in einem längeren Telefonat ausführlich einen juristischen Fall, Klarnamen und das Gericht eingeschlossen. Ein anderes Beispiel: Ein Professor war im Zug mit der Korrektur von Klausuren beschäftigt, wobei Matrikelnummern und Namen sichtbar waren.
Stephan Schilling, Testbeauftragter von Kaspersky, blickt besorgt auf den sorglosen Umgang mit sensiblen Daten: „Gerade für Firmen – und damit auch für die Mitarbeiter – ist das meiner Meinung nach ein riesiges Datenschutzproblem.“ Anne Mickler, Corporate Communications Manager für die Region DACH bei Kaspersky, ergänzt: „Es reicht schon, wenn ein Dritter mit böswilliger Absicht, einen Blick auf den Bildschirm des eigenen Smartphones oder Laptops wirft.“
• Blickschutzfilter oder Blickschutzbildschirme verwenden
• Einen Sitzplatz wählen, der Dritten keine Einblicke gewährt
• Logos haben auf Geschäftslaptops nichts zu suchen.
• Nur unverfängliche Themen bearbeiten
• Die Nennung von Klarnamen in Telefonaten vermeiden
• Geräte nicht aus dem Auge lassen oder sperren
• Für Mitarbeiter: Vom Unternehmen im Falle von Unklarheiten Regeln in puncto IT-Sicherheit und Datenschutz auf Geschäftsreisen einfordern
• Für Unternehmen: Mitarbeiter regelmäßig hinsichtlich Cybergefahren und Datenschutz schulen.
(Quelle: https://kas.pr/b511)