Die persönlichen Reiseerfahrungen der BUSINESS TRAVELLER-Redaktion: Moderator und BT-Kolumnist Kai Böcking testete die Business Class der Brussels Airlines auf der Strecke von Brüssel nach Dakar.
Text: Kai Böcking
Hintergrund: Brussels Airlines gehört zum Lufthansa-Konzern. Im Februar wurde die neue Business Class in Betrieb genommen. Kleines Land, große Ambitionen: Nicht weniger als ein „Boutique Hotel in the Sky“ soll die neue Premium-Klasse sein. Rund zehn Millionen Euro pro Flugzeug wird die Umrüstung kosten, die alle drei Klassen (Business, Premium und Economy) betrifft. Kampfansage an die Konzernmutter Lufthansa, die ja erst 2020 eine neue Business-Klasse anbietet? Wir checken ein im Hotel über den Wolken.
Check-in/Lounge: Der Flughafen Brüssel ist eine Qual. Die Zufahrt überfüllt, die Wege zu den Gates meist lang. Ich bin genau 30 Minuten vor Ende des Check-in am Schalter. „Nein, wir nehmen Sie nicht mehr mit!“ Erst ein Anruf beim Verantwortlichen ändert die Lage. Mein erster Kontakt mit der gewöhnungsbedürftigen Mentalität dieser Airline. Dazu später mehr. Bordkarte, ab zum Gate. Dieses wiederum liegt im Außenterminal, das nur mit einem Shuttlebus zu erreichen ist. Ich hätte mir gerne noch die Lounge angeschaut, schaffe es aber gerade so zum Boarding.
Boarding: Machen wir es kurz – die neue Premium-Klasse ist eine Schau! Helle Farben, edle Materialien. Top. Natürlich gibt es zur Begrüßung echten Champagner und der Purser ist (noch) freundlich. Ich bin angekommen im Boutique-Hotel der Brussels Airline. Zimmer 1A.
Der Sitz: Die Kabine hat ein wirkliches Upgrade bekommen. Es gibt insgesamt 30 Sitze in der Business Class der A330. Die Reihen sind versetzt angeordnet und wechseln sich ab mit 1–2–1- bzw. 2–1–2-Layout. Ein kluges Konzept, wenn auch die Fenstersitze in den Zweierreihen keinen Zugang zum Gang haben. Die Sitze sind mit 52 Zentimetern Breite keine Rekordhalter, aber bequem. Ganze zwei Meter für das ausgefahrene Bett nenne ich Komfort (ich bin 1,90 cm groß). Ich sitze auf 1A, einem Einzelsitz. Der wird flankiert von zwei großzügig bemessenen Ablagen links und rechts, bietet Lademöglichkeiten für gleich mehrere mobile Geräte und reichlich Stauraum – ein eigenes kleines Boutique-Hotelzimmer.