Esta-Antrag, eVisum, Ticketbuchung: Immer wieder braucht man die Passnummer. Aber ist das Zeichen nun der Buchstabe O oder die Ziffer Null? Wer diesen Artikel gelesen hat, wird es nicht mehr verwechseln.
Martina Falter war sich so sicher. Beim Esta-Antrag zur Einreise in die USA hatte sie das Zeichen in ihrem Reisepass extra noch mal gecheckt. Eindeutig: Es war ein “O” – rund, ohne Punkt oder Strich in der Mitte. Fast zu spät stellte sich dann aber heraus, dass es doch die Ziffer 0 gewesen war. Um ein Haar wäre sie deshalb nicht auf ihren Flug gelassen worden.
Die Verwechslung fiel auch den beiden Airline-Mitarbeiterinnen beim Check-in nicht auf, sondern erst, als die Maschine zum Boarding aufgerufen wurde. Erst dort erfuhr der Passagier Falter, dass sie ohne gültiges Visum nicht ins Flugzeug kommt.
Mit viel Glück half ihr ein anderer Passagier, klappte sein Laptop aus und ermöglichte Martina Falter, sich online ein neues Visum ausstellen zu lassen. Und tatsächlich war das dann auch sofort im Flughafensystem sichtbar. Glück im Unglück.
Wie hätte sich das Problem verhindern lassen? Wie die Zeitschrift Finanztest vom Bundesinnenministerium erfuhr, funktioniert die Erkennung der Zeichen ganz einfach – wenn man es weiß: “Die neue Seriennummer in deutschen Reisepässen setzt sich nunmehr aus den Ziffern 0 bis 9 und Buchstaben des lateinischen Alfabets zusammen. Insgesamt werden 27 Zeichen verwendet (Buchstaben und Ziffern). Zur Vermeidung sinntragender Wörter und zur Sicherstellung der OCR-Lesbarkeit wurde auf die Verwendung der Vokale (A, E, I, O, U) und bestimmter Buchstaben (B, D, Q, S) verzichtet.” Auf reisepassisch heißt es also PNMMR statt Passnummer. Und alles was Buchstabe oder Ziffer sein könnte, ist im Zweifelsfall die Ziffer.
(hwr)