Die Atemwegserkrankung Mers fordert derzeit in Südkorea erste Todesopfer. Rund 100 Menschen haben sich bereits infiziert, neun Personen sind an der Virusinfektion gestorben. Das sollten Reisende jetzt beachten …
Seit 2012 ist das „Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus“, kurz Mers, bekannt. Erste Krankheitsfälle der schweren Atemwegserkrankung wurden zunächst ausschließlich im Nahen Osten verzeichnet. Im Mai 2015 wurde des Mers-Virus erstmalig bei einem Patienten im südkoreanischen Seoul diagnostiziert. Er hielt sich kurz vor seiner Erkrankung im Nahen Osten auf. In Seoul kam es seitdem zu weiteren Infektionen. Rund 100 Menschen sollen sich bis dato in Südkorea mit Mers angesteckt haben. Insgesamt verzeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über 1.000 bestätigte Mers-Fälle.
Eine Erkrankung mit Mers beginnt mit grippeähnlichen Symptomen. Bei einem schweren Krankheitsverlauf kann es in der Folge zu einer Lungenentzündung kommen. Begleiterscheinung einer Mers-Infektion sind Durchfall bis hin zu Nierenversagen. Das Robert Koch Institut geht derzeit von einer ein- bis zweiwöchigen Inkubationszeit aus. Die Sterblichkeitsrate liegt bei rund 42 Prozent. Schwere Krankheitsverläufe sind bis dato überwiegend bei Patienten mit chronischen Vorerkrankungen aufgetreten.
Laut Auswärtigem Amt sei eine Übertragung von Mers von Mensch zu Mensch möglich. Das setze aber einen engeren Kontakt zu einer bereits erkrankten Person voraus. Im Gegensatz zum Sars-Syndrom sei Mers nicht als leicht übertragbare Tröpfcheninfektion ausgewiesen.
Nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes sind Südkorea-Reisende derzeit kaum gefährdet, sich mit dem Mers-Virus zu infizieren. Reisende sind dazu aufgerufen, einfache Hygieneregeln wie häufiges Händewaschen einzuhalten. Das Tragen von Gesichtsmasken sei aus medizinischer Sicht nicht nötig. Um die Ausbreitung des Mers-Virus zu verhindern, sind derzeit mehrere tausend Menschen in Südkorea unter Beobachtung in Quarantäne.