Neubau: 1,5 Mio. qm großes Terminal; sechs Start-/Landebahnen
Kapazität: 150 – 200 Mio. Passagiere/Jahr
Eröffnung: ab 2017
Während Mexiko und Peking von Mitteleuropa weit entfernt liegen, muss ein weiteres Riesenprojekt allen europäischen Airline- und Flughafenchefs Sorgenfalten auf die Stirn treiben: der neue Flughafen in Istanbul. Für die Türkei als aufstrebende Großmacht hat dieses Projekt ganz klare politische Dimensionen und gilt als Prestigeobjekt von Staatspräsident Erdogan.
Kein Wunder also, dass hier das klare Ziel ausgegeben wurde, 35 Kilometer nordwestlich der Bosporus- Metropole am Ufer des Schwarzen Meers den weltgrößten Flughafen aus dem Boden zu stampfen. Ein Teil davon ist heute ein bewaldetes Naturschutzgebiet, ein anderer ehemaliger Kohle-Tagebau. Zeitweise hatten Gerichtsurteile von Flughafengegnern zum Stopp der Vorbereitungsarbeiten geführt.
Mitte 2014 fand die Grundsteinlegung statt, bis 2017 soll die für über sechs Milliarden US-Dollar errichtete erste Baustufe in Betrieb gehen, so der Plan der Bauherren. Der Flughafen wird dann in nur 25 Minuten aus dem Stadtzentrum mit einer bis zu 120 km/h schnellen Metro erreichbar und zunächst für 90 Millionen Passagiere ausgelegt sein. Der extrem überlastete Atatürk Airport am Marmara-Meer war 2014 mit 51 Millionen Fluggästen bereits Europas viertgrößter Flughafen. Gemessen an den Extravaganzen von Peking und Mexiko sieht das Terminal in Istanbul eher funktional aus, soll aber mit architektonischen Referenzen etwa an die großen Moscheen der Stadt „die Großartigkeit Istanbuls ausstrahlen“, versprechen die Designer.
Das Hauptterminal wird bereits zur Eröffnung mit 680.000 Quadratmetern Fläche aufwarten, dazu kommen Satellitengebäude mit weiteren 170.000 Quadratmetern, die Abfertigungskapazität soll bereits 90 Millionen Fluggäste jährlich betragen. Drei Pisten sorgen für ausreichend Spielraum bei den Flugbewegungen. Nach insgesamt fünf Ausbaustufen werden dann in einigen Jahren oder Jahrzehnten sechs Start- und Landebahnen zur Verfügung stehen und eine Terminalfläche von bis zu 1,5 Millionen Quadratmetern. Diesen gewaltigen Dimensionen entspricht die mögliche Passagierzahl von dann bis zu 150 Millionen pro Jahr, die sogar auf 200 Millionen gesteigert werden könnte.
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