Obwohl Air France bereits vor 13 Jahren mit KLM fusionierte, ist die Beziehung zwischen den beiden Fluggesellschaften immer noch alles andere als von Harmonie geprägt.
Der öffentlich-rechtliche niederländische Rundfunksender NOS hat gerade einen zuvor unter Verschluss gehaltenen Bericht veröffentlicht, der von den Gewerkschaften beider Fluggesellschaften zusammengetragen wurde.
Darin zeigt sich, dass die Zusammenarbeit zwischen beiden Fluggesellschaften so „steif“ ist, dass „Führungskräfte das Überleben der französisch-niederländischen Konsortiums im heutigen Wettbewerbsmarkt bezweifeln“.
Um den Bericht zu erstellen, sprachen die niederländischen und französischen Autoren mit 50 Managern bei Air France und KLM.
Auf Air-France-Seite herrscht offenbar der Eindruck, dass „die Holländer nur an Geld denken und immer bereit sind, für den Profit zu kämpfen. Sie haben keine Angst vor nichts. “
Umgekehrt denken die niederländischen Mitarbeiter, dass „die Franzosen an Hierarchie und politische Interessen gebunden sind, die nicht unbedingt die selben sind wie die Interessen des Unternehmens.“
Der Umfrage zufolge ist aber noch nicht alles verloren.
Sie weist darauf hin, dass „es viele Leute [Mitarbeiter] mit einer positiven Einstellung gibt und dass“ es immer noch den Wunsch gibt, sich von Stereotypen zu befreien, die den Erfolg von Air France und KLM behindern „.
Konkreten Empfehlungen enthält die Studie nicht.
In einer Erklärung sagte ein KLM-Sprecher, dass man die Gefühle der Arbeiter „sehr ernst“ nehme und „Verbesserungen erreichen“ wolle, „wo es nötig ist.“
Aus Sicht der Passagiere sind Air France und KLM (abgesehen von der Skyteam-Mitgliedschaft, dem Frequent-Flyer-Programm und der Verknüpfung der Streckennetze) weiter zwei völlig verschiedene Fluggesellschaften.
Die Drehkreuze in Amsterdam und Paris CDG sind in Konzept, Größe und Layout unterschiedlich.
Auch an Bord haben beide Carrier weiter jeweils ihr eigenes Produkt.
KLM bleibt eine Fluggesellschaft mit zwei Kabinentypen. Die First wurde vor vielen Jahren abgeschafft und auch heute gibt es noch keine richtige Premium-Economy-Kabine.
Im Gegensatz dazu bemüht sich Air France verstärkt um den gehobenen Markt und bietet ein Vier-Klassen-Produkt an. Dazu gehörtauf vielen Strecken eine durchaus angesehene First Class und es gibt auch eine richtige Premium-Economy-Kabine.
Alex McWhirter