Seit Sonntag weiß die Welt, dass die für Oktober geplante Eröffnung des neuen Flughafens abermals verschoben werden muss und sich mindestens bis ins Jahr 2014 verzögern wird. Die Grünen haben einen Misstrauensantrag gegen Berlins Regierenden Bürgermeister Wowereit angekündigt, über den am Donnerstag in einer Sondersitzung des Abgeordnetenhauses beraten werden soll. Und was danach kommt, weiß sowieso keiner. Das einstige Prestigeobjekt der Hauptstadt gerät zum Debakel.
Dass Horst Amann im Herbst den Job des Technikchefs übernommen hat, dürfte er schon mehr als einmal bereut haben: Der 59-jährige Hesse muss fatale Fehler seiner Vorgänger ausbaden. Nach der erneuten Verschiebung des Starttermins ist offen, ob der Bau-Ingenieur die Aufgabe bewältigt. Dabei hat sich der Darmstädter an anderer Stelle mehr als bewährt: Sein Meisterstück ist der Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen. Auch für den Bau der neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen war der resolute Macher verantwortlich, gegen massive Widerstände.
Dass Amann in Berlin an seine Grenzen stößt, spricht Bände über den Zustand des Pannen-Airports bzw. seine Planer. Ein Mann, der lange als Hoffnungsträger galt in der Hauptstadt, gerät zusehends in den Fokus der Kritik. Der Ausgang des Berlin-Abenteuers ist auch für Amann ungewiss.
Quelle: focus.de