Ein neues Haus ist das Comwell Hotel. An der schwarzen Fassade kaum zu erkennen sind die Solar Panele, die das Hotel energieautark machen. Der schicke Bau ist klar in Richtung Geschäftsreisende ausgerichtet. Allein schon die 35 Single-Rooms zeugen davon. Es sind die ersten und bislang einzigen in der ganzen Aarhuser Hotelszene. Hinzu kommen diverse Tagungsräume und im typisch dänischen Design eingerichtete Coworking-Spaces. Neben einem Fitness-Raum und Besprechungs-Lounges gibt es großzügige Business-Zimmer im zwölften Stock. Von dort oben schweift der Blick über die Dächer der Stadt hinüber zu den Anlagen des größten Containerhafens Dänemarks und weiter übers Meer zum Horizont. Blickt man hinunter, sieht man auf alte Ziegelgebäude.
Die Centralvaerkstedet waren einst Gebäude, in denen Eisenbahnen repariert wurden. „Die alten Hallen wurden vor sechs Jahren zu Event- und Konferenzräumen mit Hightech-Equipment umgebaut“, erzählt die Chefin Louise Thuehoj Hansen. Die Ziegelhäuser sind sehr atmosphärisch mit ihrem industriellen Charme, den hohen Wänden und den alten Schienen im Backsteinboden. Überhaupt haben die Stadtväter große Pläne mit diesem Teil der Stadt und den Hafenpiers. Vorbild sei die neue Hafencity Hamburgs.
Ein anderer außergewöhnlicher Event-Ort findet sich um die Ecke des Scandic Hotels in der Fußgängerzone. Kaum zu vermuten, dass hier in dem großen Kaufhaus Salling eine absolute Attraktion wartet: Die öffentlich zugängliche Dachterrasse wurde zu einer angesagten Location gestaltet. Für Events kann man das ganze „Dach“ des Salling mieten. Mit Chill-Areas, einem Restaurant mit Terrasse und der Hauptattraktion, einer gläsernen Aussichtsplattform mit herrlichem Panorama über die Stadt. Das gefällt Einheimischen wie Touristen gleichermaßen.
Wie trendy die zweitgrößte Stadt Dänemarks ist, zeigen schon die Zuwachsraten. Der Tourismus wuchs in den vergangenen fünf Jahren um 65 Prozent. Zu verdanken natürlich dem Ruf als Kulturhauptstadt Europas, aber auch großen Events. Allein zur Segel-Weltmeisterschaft kamen in diesem Jahr 400.000 Besucher. Die Steigerungsraten sind jedoch nicht allein auf Kultur und Sport zurückzuführen.
Aarhus ist einfach angesagt. Das bestätigt auch David Surley, Chef des Aarhuser Flughafens: „Allein seit März hat sich die Zahl der Flüge verdoppelt, wir haben rund 30 Flüge nur mit SAS pro Tag“. Die positive wirtschaftliche Entwicklung der Stadt trägt dazu bei, auch die Zuwächse im MICE-Segment zu steigern. Zum Creativity World Forum 2017 reisten 1.600 Delegierte an, die gleiche Zahl zur Sport Accord Convention, zur IoT Week 2019 werden über 1.000 Besucher erwartet und zum Rehabilitation International World Congress 2020 über 2.500 Delegierte.