Tausende von Menschen laufen täglich an einer Stahltür an der U-Bahn-Haltestelle Köln-Kalk Post vorbei, ohne zu ahnen, dass sich dahinter ein Atombunker befindet. Die Schutzräume sind seit ein paar Monaten als Dokumentationsstätte Kalter Krieg DOKK für die Öffentlichkeit zugänglich. Just an diesem Ort stellte Anfang des Jahres der Organisator des Wirtschaftskongresses Cologne IT Summit, Georg Ruppert, der Presse die Programmschwerpunkte zu Digitalisierung und Innovation vor. Der Ort war sehr bewusst gewählt. Mit dem Thema „Future meets the Past“ hat er den Bogen von atomarer Vernichtungsgefahr zu ebenfalls existenzbedrohenden Cyber-Attacken im Digital-Zeitalter geschlagen: „Als kürzlich Hacker für ihre Angriffe Krankenhäuser, Stadtverwaltungen und Behörden wählten, waren erstmals für das Gemeinwohl wichtige Infrastruktur betroffen, so dass ganze IT-Systeme abgeschaltet werden mussten“, sagte Ruppert. Kölns einzige erhaltene Zivilschutzanlage glänzt natürlich nicht gerade vor Wohnlichkeit. 2.366 Personen sollten hier bei einem Atomschlag oder Giftgasangriff für maximal 14 Tage Schutz finden und überleben können. Ein 75 Meter langer Gang führt zu den Räumen, die noch so eingerichtet sind, wie sie die Stadt Köln 1979 bauen ließ. Wasserpumpen, ein spärlich ausgestatteter Operationsraum, Küche, Toiletten, Waschräume, das große Notstromaggregat und die Lüftungsanlage sind noch immer funktionstüchtig – und zu besichtigen.
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