Chicago will Hotelmitarbeiter besser vor sexueller Nötigung schützen. Deswegen hat der Stadtrat beschlossen, dass Hotelmitarbeiter mit einem Notrufknopf zu ihrer Sicherheit ausgestattet werden.
Die neue Stadtverordnung reagiert damit auf eine Studie von 2016, der zufolge 59 Prozent des Zimmerpersonals in Hotels über sexuelle Belästigungen klagt. Besonders häufig waren Zimmermädchen mit nackten Männern konfrontiert. Der letzte spektakuläre Fall von sexueller Nötigung in einem Hotel beendete 2011 die Karriere des französischen Politikers Dominique Strauss-Kahn. Er soll versucht haben, ein Zimmermädchen zu vergewaltigen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Fälle von Filmproduzent Harvey Weinstein und Schauspieler Kevin Spacey setzt die Ende Oktober verabschiedete Regel Maßstäbe in den USA.
Dem Chicago Tribune zufolge müssen alle Hotels im Stadtgebiet bis Juli 2018 ihrem Zimmerpersonal tragbare Notrufknöpfe (Panic Buttons) kostenfrei zur Verfügung stellen. Zugleich verlangt die Stadt, dass die Hotels bis zu diesem Zeitpunkt auch schriftlich niederlegen, wie im Fall von sexueller Nötigung vorzugehen ist. Außerdem ist es verboten, Mitarbeiter, die sich über sexuelle Belästigung beklagen, zu diskriminieren, zu bestrafen oder gar zu entlassen.
(thy)