Roboter, Schlafkapseln, fliegende Taxis: Was nach Science-Fiction klingt, ist längst in der Realität angekommen. Die neuesten Trends für Business Traveller
Text: Sabine Galas
Die Straßen sind verstopft, die Menschen genervt – alternative Mobilitätskonzepte gefragter denn je. In München prüft man aktuell, ob eine Seilbahn über der Stadt die Lösung der massiven Verkehrsprobleme sein könnte. Eine halbe Million Euro will OB Reiter in eine Studie investieren, die klären soll, ob Gondeln eine ernst zu nehmende Option sein könnten oder nur eine Luftnummer. Richtig visionär ist die bayerische Metropole mit ihrer Idee nicht: In anderen Städten der Welt sind Seilbahnen längst als effektive „Problemlöser“ anerkannt und im Einsatz.
In La Paz, Bolivien, etwa entsteht derzeit mit insgesamt neun Linien ein Seilbahnnetz von 30 Kilometern Länge – auch der Flughafen in El Alto kann damit staufrei erreicht werden. In Kolumbien gibt es – von Cali über Medellín bis Manizales – Seilbahnen, die Stadtviertel miteinander verbinden und Menschen ihren Weg zur Arbeit erleichtern. Über Portland, USA, schwebt bereits seit zwölf Jahren eine „Aerial Tram“, die schon in den ersten zweieinhalb Jahren nach ihrer Eröffnung mehr als drei Millionen Passagiere beförderte.
Und auch im türkischen Ankara entzerrt man seit 2014 den Verkehr durch Gondeln, die Menschen zur Rushhour in zehn Minuten statt in einer Stunde von A nach B bringen. Das klingt verlockend – weshalb laut einer aktuellen Umfrage 87 Prozent der Münchner und vermutlich auch der Städter im übrigen Deutschland mit Freuden eine Seilbahn nutzen würden. Diese verheißt nicht nur mehr Entspannung, sondern auch weniger CO2 – und ist obendrein günstig in der Anschaffung: Die Kosten betragen etwa ein Zehntel der Ausgaben für eine U-Bahn.
Auch in Passagierdrohnen schwebt man losgelöst über die Stadt – eine weitere Lösungsmöglichkeit für die Verkehrsprobleme stetig wachsender Metropolen. Mehr als 50 Unternehmen weltweit arbeiten bereits an der Entwicklung fliegender Taxis oder sind daran beteiligt, darunter die Flugzeughersteller Airbus und Boeing, die Fluglinie Japan Airlines, die Automobilhersteller Audi, Porsche, Daimler oder Toyota und der Fahrtdienstleister Uber, Letzterer mit Unterstützung durch die NASA.
Von Science-Fiction ist man dabei weit entfernt: In Singapur und Dubai testet man bereits einschlägige Modelle. Eines davon ist der „Volocopter“, Produkt des gleichnamigen Unternehmens aus Bruchsal und laut Hersteller „der erste bemannte, vollelektrische und sichere Senkrechtstarter der Welt“. In Dubai sollen fliegende Transportmittel schon bald fest zum Stadtbild gehören, Singapur möchte mit den Passagierdrohnen den Privatbesitz von Autos bis spätestens 2030 obsolet machen.
Das Münchner Start-up Lilium hat sich einen noch engeren Zeitplan gesteckt: 2019 wollen die Entwickler mit ihrem senkrecht startenden „Lilium Jet“ in die Luft und auf den Markt gehen, 2025 soll es bereits möglich sein, diesen wie ein Taxi über eine App zu buchen. Ihre Mission: „Wir wollen Lufttaxis für jedermann verfügbar machen und ebenso erschwinglich wie Autofahren.“
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