Die Deutsche Bahn wird ihre Ticketpreise dieses Jahr nicht erhöhen. Grund dafür ist wohl unter anderem der starke Konkurrenzdruck durch Fernbusse
Die Deutsche Bahn will auch dieses Jahr die Ticketpreise für die zweite Klasse stabil halten. Die erste Klasse sowie die Bahncard und der 29-Euro-Sparpreis sollen ebenfalls nicht teurer werden. Bereits im letzten Jahr wurden die Preise für die zweite Klasse bei der Deutschen Bahn nicht erhöht.
„Wir greifen an: Mit dem weitgehenden Verzicht auf Preiserhöhungen reagieren wir auf veränderte Wettbewerbsbedingungen. Damit folgen wir konsequent unserer neuen Fernverkehrsstrategie“, begründet Berthold Huber, Vorstand Verkehr und Transport der DB, die Preisstabilität der Deutschen Bahn. Konkurrenz bekam die Bahn in den letzten Jahren vor allem durch Fernbusse. Laut Medienberichten verbuchte die Deutsche Bahn dadurch allein im letzten Jahr Umsatzeinbußen von um die 60 Millionen Euro – Tendenz steigend.
Ab dem 13. Dezember 2015 entfällt außerdem die Vorverkaufsfrist für den 29-Euro-Sparpreis. Dadurch können Spartickets je nach Verfügbarkeit sogar noch am Reisetag erworben werden – mit Erstattungs- und Umtauschmöglichkeit am Reisetag. Ebenfalls günstiger wird die Nutzung der ICE-Sprinter, denn ab Dezember 2015 entfallen Reservierungspflicht und der Aufpreis von 11,50 Euro. Lediglich einen neuen Namen bekommt der „Normalpreis“, der in „Flexpreis“ umgetauft wird.
Mit Inbetriebnahme der neuen Strecke Erfurt-Halle/Leipzig passt die Bahn regional die Preise an. Als Begründung dafür nennt der Konzern die „deutlich schnelleren Fahrzeiten“. Der Fahrpreis soll sich auf den vom Neubau betroffenen Strecken zwischen ein und sieben Euro verteuern. Zum Beispiel: Die Reisezeit auf der Strecke Frankfurt(Main)–Leipzig verkürzt sich um 23 Minuten auf rund drei Stunden, der Fahrpreis steigt von 80 auf 85 Euro.