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Technik-Test

Fitness-Tracker „UP2“ von Jawbone

Fitness-Tracker „UP2“ am Handgelenk
Volle Kontrolle: das Fitness-Armband „UP2“ hat die körperliche Leistung stets im Blick. Foto: BUSINESS TRAVELLER

Wer auf Reisen jede Möglichkeit zum Arbeiten nutzt, benötigt solides technisches Equipment. Fluten von smarten Gadgets schwemmen täglich auf den Markt. Doch auf welche Welle aufspringen? Wir machen für Sie den Praxis-Check! Dieses Mal: der Fitness-Tracker „UP2“ von Jawbone

Vom Flug zum Zug, vom Greeting zum Meeting – da kommen doch einige Schritte zusammen. Aber reichen die aus, um den Fondant au Chocolat nach dem Lunch verantworten zu können (die Kollegen greifen schließlich alle beherzt zu) oder den abendlichen Lauf einfach mal ausfallen zu lassen (ungeplante Überstunden oder urplötzliche Bequemlichkeitsattacke)? In den guten alten analogen Zeiten durfte man diese Frage zu seinen Gunsten selbst beantworten. Heutzutage übernimmt das ein sogenanntes „Wearable“. Kalorien zählt jetzt der Fitness-Tracker, der sich als meist unscheinbares Armband und Dauerbegleiter an sein Beobachtungsobjekt kettet. Im Fokus: der Gesundheitszustand des Users. Im Zweifel: Dauernutzung und Datenschutz. Im Selbstversuch: das Fitness-Armband „UP2“ der Marke Jawbone.

Zweifelsfrei, auf den allerersten Blick ist der Jawbone ist ein schlichtes Accessoire mit raffinierter Verschlusstechnik. Mittlerweile gibt es das von uns getestete Modell „UP2“ in sechs Farben (siehe Bildergalerie) – da ist also wirklich für jeden etwas dabei. Das äußere Material wird vom Hersteller als „medizinisch unbedenklicher, hypoallergener Gummi“ deklariert. Die wahren Werte des „UP2“ befinden sich jedoch in seinem Inneren, wo „ein Verarbeitungskern, Akku, Vibrationsmotor, Sensoren und Speicher“ stecken, umhüllt von einer Schicht Aluminium. Ganz schön viel Technik für den körpernahen Einsatz.

Fitness und Schlafverhalten im Blick

Einen Knopf zum An- und Ausschalten sucht man beim „UP2“ erst einmal vergeblich. Doch die übersichtliche Gebrauchsanweisung verrät: Gerät aufladen, App downloaden, Gerät anziehen, fertig. In der App wird die ganze Bandbreite des Gesundheits-Trackings deutlich. Der „UP2“ will nicht nur die körperliche Aktivität messen, sondern auch das Ess- und Schlafverhalten. Der „Smart Coach“ soll diese Werte dann auswerten und den User täglich motivieren.

Zum Messen der körperlichen Aktivität bedient sich „UP2“ eines Sensors, der Entfernungen, Schritte und inaktive Zeit misst und die Daten im Anschluss in verbrannte Kalorien umrechnet – in Relation zu Alter, Gewicht, Größe und Geschlecht. Der Übertrag auf das Smartphone funktioniert über Bluetooth-Smart. Pluspunkt: Im Vergleich zu manch anderem Fitness-Tracker kann man in der „UP2“-App konkret angeben, welcher Betätigung man gerade nachgeht. So werden auch Sportarten, die sich nicht über Schritte definieren, nachvollzogen. Über „Prognose-Algorithmen“ soll das Armband sogar „lernen“, sich Aktivitäten zu merken und voneinander zu unterscheiden. Das individuelle Schlafverhalten erfasst das Gerät übrigens mit Hilfe von Aktigraphie, einem Verfahren, das Bewegungen, Helligkeit und Temperatur ermitteln und auswerten kann.

 

Tägliche Herausforderungen und jede Menge Daten

Schon nach dem ersten (hoch motivierten) Tag mit dem Fitness-Armband wird klar: 8.000 Schritte und acht Stunden Schlaf sind gar nicht mal so selbstverständlich. Und nach zwei Tagen konsequentem Sportprogramm, pünktlicher Bettruhe und einem wohlgesonnenen elektronischen Fitness-Coach machen sich die miesen Ergebnisse an Tag 4 (kleiner Durchhänger kurz vor dem Sommerurlaub) gleich noch viel schlechter.

Gut, dass nur der Fitness-Tracker von diesen Daten weiß. Oder? Gespeichert werden die gesammelten Informationen nämlich in der Cloud – und zwar bis zu neun Monate – mit Zwischenspeicher in der App. Letztere bietet dem geneigten User übrigens ohne Umschweife die Verbindung mit Social-Media-Diensten wie Facebook und Co. an, um die Erfolge unmittelbar mit dem eigenen Netzwerk zu teilen. Auch auf das Adressbuch hätte sie gerne Zugriff. All das kann man natürlich mit einem Klick problemlos ablehnen. Ein fader Beigeschmack bleibt, wenn man sich vor Augen hält, dass die Gesundheitsdaten zwangsläufig gespeichert und verglichen werden, genau von diesem „Lerneffekt“ lebt schließlich das Prinzip des „UP2“. Wer Zweifel hat, sollte sich mit den Datenschutzrichtlinien des Herstellers vertraut machen: jawbone.com/privacy

„UP2“ im Einsatz

Bestnoten nach einer schweißtreibenden Wanderung in den Bergen Norwegens – die „UP2“-App krönt die Leistung mit einem Pokal, das Armband vibriert anerkennend als Zeichen dafür, dass das Tagesziel mehr als erreicht ist. Ein Gefühl der Zufriedenheit stellt sich ein. Und die Erkenntnis, dass man sich an eine dezente Kontrolle durch den Fitness-Tracker durchaus gewöhnen kann. Also gehen wir noch ein paar Schritte gemeinsam – vielleicht zur nächsten Eisdiele, diese Entscheidung trifft schließlich nicht das Gerät.


 

„UP2“ von Jawbone

•    iOS und Android ab Version 4.3
•    in sechs Farben erhältlich (fünf davon mit neuem Armband-Design)
•    Preis: 119,99 Euro

Weitere Informationen auf www.jawbone.com

 

(Fotos: PR, BUSINESS TRAVELLER)

 

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