Wenn die Mitarbeiter von Airlines, Zügen oder anderen Verkehrsmitteln streiken, brauchen Geschäftsreisende oft starke Nerven. Das auf Krisenmonitoring spezialisierte Unternehmen A3M hat aus den Daten der vergangenen zwölf Monate eine Übersicht ermittelt, in welchen Ländern die Streikgefahr besonders groß beziehungsweise eher gering ist. Zusammenfassend wird in Europa und Südamerika relativ oft gestreikt, während Reisende in Nordamerika und Asien davon größtenteils verschont bleiben.
Ein großer Teil der insgesamt 225 verzeichneten Streik-Ereignisse der vergangenen zwölf Monate fand in Europa statt. Spitzenreiter war Italien mit insgesamt 67 Ereignissen vor Frankreich mit 24 Streiks. Traditionell streikanfällig sind Griechenland, Spanien und Portugal. Aber auch Deutschland war im untersuchten Zeitraum mit zehn Arbeitsniederlegungen vertreten. Im Vereinigten Königreich verzeichnete A3M insgesamt 16 Streiks. Praktisch keinerlei Vorfälle gab es in Osteuropa und Skandinavien.
In Kanada gab es in den vergangenen zwölf Monaten nicht ein einziges Ereignis, das sich auf Reisende auswirkte. Auch in den USA hielten sich Streiks sehr in Grenzen. So verzeichnete A3M nur eine Arbeitsniederlegung des Flughafenpersonals im Juli 2017 an den Airports der Ostküste. Anders in Lateinamerika: Mehrere Ausstände gab es etwa in Brasilien, Chile, Argentinien und Uruguay. Mexiko war dagegen streikfrei.
Das Streik-Verhalten in Asien fiel unterschiedlich aus. In China und Russland waren Streiks im Verkehr und Transport so gut wie nicht vorhanden. Und auch in Thailand, Vietnam, Malaysia und Indonesien ging das Streikrisiko gegen null. In Indien blieb es bei einer Streikankündigung. In Südkorea dagegen bestand vereinzelt die Gefahr von Arbeitsniederlegungen und in Nepal fielen diese auch einmal größer aus. Streikfrei zeigten sich auch die Emirate, Iran und die Türkei.
In Kenia, Südafrika, an der Elfenbeinküste sowie in Nigeria gab es vereinzelte Arbeitsniederlegungen oder Ankündigungen. Völlig streikfrei waren Ägypten und in Marokko und in Tunesien flammten nur kleinere Ankündigungen auf, die nicht unbedingt in tatsächliche Streiks mündeten. Traditionell treten Streiks in Afrika eher im südlichen Teil des Kontinents sowie in den Ländern Äquatorialafrikas auf.
Für Australien vermeldete A3M nur einen Ausstand von Grenzschutz- und Einwanderungsbeamten im Herbst 2016. Zudem kam es im untersuchten Zeitraum zu kleineren Einschränkungen im Luftverkehr für Neukaledonien sowie Französisch-Polynesien. Neuseeland war dagegen komplett frei von Streik.
(sf)