Per Fingerabdruck durch die Passkontrolle: Am Flughafen Frankfurt setzt die Bundespolizei im Rahmen des Programms „Smart Borders“ einen Fingerabdruckscanner ein. Das plant die EU im Rahmen der digitalen Grenzkontrolle
Im Rahmen des Programms „Smart Borders“ der EU-Kommission erprobt die Bundespolizei derzeit an der Grenzkontrolle im Terminal 2 des Flughafen Frankfurt einen berührungslosen Fingerabdruckscanner. Das Pilotprojekt findet im Rahmen des Programms „Smart Borders“ statt. Dahinter steckt eine Initiative der EU-Kommission mit Vorschlägen für ein gesamteuropäisches Ein- und Ausreisesystem (Entry/Exit System, kurz EES) sowie ein Registered Traveller Programme (RTP).
Das EES soll frühestens im Jahr 2020 zum Einsatz kommen und alle für die Ein- und Ausreise nötigen Daten Drittstaatsangehöriger – also nicht EU-Bürger – in einer Datenbank erfassen. Das System soll eine zügige Identifizierung des Reisenden beim Grenzübertritt ermöglichen sowie die erlaubte Aufenthaltsdauer direkt berechnen.
Das Registered Traveller Programme soll die Einreise über die „Schengen-Grenze“ vereinfachen und sei vor allem für vielreisende Personen interessant, heißt es von Seiten der Bundespolizei. Eine zeitaufwendige Befragung würde ihnen mit dem Registered Traveller Programme in der Zukunft bei der Einreise erspart bleiben.
Europaweit laufen derzeit entsprechende Pilotprojekte. In Deutschland erprobt die Bundespolizei insbesondere die technischen Voraussetzungen, also Hardware wie den Fingerabdruckscanner, sowie die Aufnahme biometrischer Merkmale. Stichprobenartigen Zugriff auf die in der Testphase erhobenen biometrischen Daten haben laut Bundespolizei ausschließlich Biometrieexperten des Bundeskriminalamtes sowie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Reisende können auf freiwilliger Basis am Pilotprojekt teilnehmen.