Das Laptop-Verbot für Fluggäste einiger Airlines aus dem Nahen Osten ist Geschichte. Stattdessen gelten nun verschärfte Sicherheitsbestimmungen für alle Passagiere und alle Fluggesellschaften. Passagiere müssen mehr Zeit einplanen.
Die US-Regierung verlangt künftig von allen Ländern, dass sie für Visa-Anträge umfangreiche Informationen über die Einreisenden übermitteln. So hat es das US-Außenministerium in der vergangenen Woche alle US-Botschaften und -Konsulate angewiesen.
Konkret verlangt die US-Regierung von Reisenden aller Länder elektronische Reisepässe. Verloren gegangene Ausweise müssen an Interpol gemeldet werden. Außerdem sollen die Behörden der Einreiseländer Dossiers über mögliche Terroristen und deren Vorstrafen bereit halten. Länder, die dieser Aufforderung nicht nachkommen, sollen auf einer Sanktionsliste notiert werden.
Deutschland dürfte sich auf einer solchen Sanktionsliste nicht finden. Die US-Botschaft in Berlin hat Medienberichten zufolge bestätigt, dass bereits die “überwiegende Anzahl” der von den USA geforderten Standards erfülle. Elektronische Reisepässe gibt es bereits seit zwölf Jahren, die Nummern gestohlener Pässe werden an Interpol gemeldet.
Parallel zur Visa-Verschärfung werden die Sicherheitsanforderungen für alle Direktflüge in die USA intensiviert. Eine Reihe von Fluggesellschaften hat ihre Passagiere bereits gewarnt: Reisende sollten für die zeitaufwändigen Handgepäckkontrollen mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein.
Air Berlin teilt dazu mit: «Als Richtwert empfehlen wir, 30 Minuten zusätzliche Wartezeit einzuplanen». Auch Lufthansa hat den Annahmeschluss beim Check-in für US-Flüge ab Frankfurt, Düsseldorf und München erhöht: für die Economy Class auf 60 Minuten vor Abflug, für die Business und First Class auf 40 Minuten. Gleiches gilt für Abflüge ab den USA, in New York sind neuerdings auch die Check-in-Kioske geschlossen.
Die zusätzliche Zeit ist nötig, weil die Passagiere neuerdings auch ihre elektronischen Geräte gegen Sprengstoff untersuchen lassen müssen. Hierfür kommen auf die Airports zusätzliche Investitionen zu: Die USA verlangen den Einsatz neuer technische Ausrüstung, die noch längst nicht überall verfügbar ist. Die Transportation Security Administration (TSA) inzwischen Fristen gesetzt, das entsprechende Equipment zu besorgen. Die Auflagen sind für alle Fluggesellschaften und Abflughäfen verbindlich.
(hwr)