Die Insolvenz der Air Berlin im Oktober hat zu eklatanten Engpässen innerhalb der Bundesrepublik geführt. Hohe Preise sind die Folge. Die Lufthansa kündigt nun eine deutliche Steigerung der Flugfrequenzen an – doch Kunden müssen sich noch gedulden.
Die Insolvenz der Air Berlin hat ein Loch in den deutschen Flugverkehr gerissen. Derzeit fehlen rund 60 000 Flugsitze pro Tag. Der großen Nachfrage will die Lufthansa mit 1000 neuen innerdeutschen Flügen monatlich begegnen. Das entspricht circa 30 Flügen pro Tag. Die Einsätze werden von LH-Billig-Ableger Eurowings geflogen. Wie Lufthansa-Boss Carsten Spohr der Bild-Zeitung versicherte, werden sich dann auch die Flugtarife wieder stabilisieren: „Wir als Lufthansa wollen ja nicht die deutschen Verbraucher gegen uns aufbringen.“
Allerdings müssen Kunden noch warten. Denn Lufthansas Deal, einen Teil des nicht insolventen Flugbetriebs der Air Berlin inklusive 81 Flugzeugen zu integrieren, muss erst noch von Brüssels Wettbewerbshütern abgesegnet werden. Und das kann dauern: Die EU-Kommission hat nämlich 25 Arbeitstage nach Anmeldung der Übernahme Zeit, um zu entscheiden, ob sie überhaupt tiefer in die Materie einsteigen will. Will sie noch genauer prüfen, kommen noch 90 weitere Werktage hinzu. Solange tritt der Deal nicht in Kraft.
Über Weihnachten wird der Binnenflugverkehr folglich angespannt bleiben. Frühestens im ersten Quartal 2018 ist mit einer Besserung der Lage zu rechnen.
(thy)