Hilton und die Interconti Hotel Group folgen Marriott bei der kurzfristigen Einführung strikterer Stornierungsbedingungen.
Hilton hat gerade mitgeteilt, dass Reisende mit Reservierungen in einem Hotel der Hilton-Gruppe demnächst mindestens 48 Stunden im Voraus kündigen müssen, um eine volle Rückerstattung zu erhalten.
Nahezu gleichzeitig hat die IHG-Gruppe angekündigt, ihre aktuelle Politik der kostenlosen Stornierung am Anreisetag zugunsten einer 24-stündigen Stornierungsrichtlinie zu kippen.
Die Runde der Verschlechterungen gegenüber den Kunden gestartet hatte Anfang des Monats Marriott International. Der Marktführer im internationalen Hotelgeschäft hatte damals die Einführung einer 48-Stunden-Stornierungs-Politik angekündigt. Wird die Stornierung später als 48 Stunden vor Anreise vorgenommen, wird eine Gebühr erhoben, und zwar in Höhe des Übernachtungspreises.
Bis Juli hatte Marriott seinen Kunden erlaubt, reservierte Zimmer kostenfrei bis zu 24 Stunden im Voraus zu stornieren.
Wie die Los Angeles Times berichtet, wird die neue Hilton-Stornierungspolitik bereits am 31. Juli in allen Häusern der Kette in den USA und Kanada wirksam. Selbständige Hotelbetreiber, die mit Hilton z.B. in einem Franchisevertrag verbunden sind, können frei entscheiden, ob sie die neue Politik überehmen oder nicht.
Die neuen IHG-Stornierungsregeln gelten für alle Marken der Kette, außer für Kimpton Hotels, die ihre derzeitige 48-Stunden-Stornierungsrichtlinie behalten werden, wie CBS News berichtet.
Zu IHG gehören Marken wie Holiday Inn, Crown Plaza, Intercontinental, Hotel Indigo, Staybridge Suites und Candlewood Suites.
IHG begründet den Schritt damit, erstmals gruppen-, marken- und länderübergreifende Regeln bei Stornierungen einzuführen. Die neue Regelung schaffe für die Kunden mehr Klarheit und bedeute für die Hotelbetreiber mehr Sicherheit, so eine IHG-Sprecherin gegenüber dem Fachblatt FVW.
Laut dem britischen Newsletter Buying Business Travel sollen die einheitlichen Storno-Regeln bei IHG bereits ab 28. Juli für alle Häuser in Europa gelten.
Aktuell erlauben die meisten Geschäftsreisehotels in Deutschland bis 18 Uhr des Anreisetags, das Zimmer kostenfrei zu stornieren. Diese kundenfreundliche Regelung hatten in den vergangenen Jahren die großen OTAs wie Booking.com, HRS und Expedia durchgesetzt.
HRS hat sich auch gleich zu Wort gemeldet und deutliche gemacht, dass sein Unternehmen nicht nachziehen will.: Björn Nilse, Director Hotel Solutions DACH, sieht im Gegenteil durch die Entwicklung einen Wettbewerbsvorteil für Individualhotels, wenn sie weiter kurzfristiges kostenloses Stornieren ermöglichen. „Für Geschäftsreisende ist das ein interessanter Vorteil. Da sich geschäftliche Termine schnell ändern können, legen sie besonders viel Wert auf flexible Stornierungsbedingungen“, so Nilse zum Fachblatt AHGZ.
Der HRS-Manager beruft sich auf eine Umfrage der amerikanischen Business Travel Coalition, nach der 60 Prozent der befragten Travel Manager nach Alternativen mit flexibleren Stornierungsbedingungen Ausschau halten, weil sie die Konditionen des Marriott-Konzerns nicht akzeptieren wollen.
(BT UK)