Die finanziell angeschlagene Fluggesellschaft Airberlin will sich verschlanken. Neben dem Abbau von rund 1.200 Stellen werden 40 Maschinen an den Lufthansa-Konzern ausgelagert
Die verschuldete Airberlin plant weitreichende Umstrukturierungsmaßnahmen, um wieder auf Pfad zu kommen. Zum einen will das Unternehmen seine Flotte verschlanken. Bis zu 40 Maschinen sollen von Airberlin an die Lufthansa-Töchter Eurowings und Austrian Airlines im Rahmen eines Leasing-Vertrags für zunächst sechs Jahre abgegeben werden. Teil des Leihvertrags sind nicht nur die Fluggeräte, sondern auch Cockpit- und Kabinencrew sowie die Wartung. Die Übergabe soll zum Beginn des kommenden Sommerflugplans Ende März 2017 erfolgen. Bis dahin soll sich für Airberlin-Kunden erstmal nichts ändern: „Alle Flüge werden regulär durchgeführt. Künftige Flugplanänderungen, die sich aus der bevorstehenden Umstrukturierung ergeben, werden wir frühzeitig bekannt geben,“ so Airberlin-Chef Stefan Pichler.
Mit den bei Airberlin verbleibenden 75 Flugzeugen will die Airline hauptsächlich ihre Hubs in Berlin und Düsseldorf bedienen. Nach wie vor sieht sich das Unternehmen als Carrier zu den „wichtigsten europäischen Wirtschaftsstandorten“. Der Fokus läge dabei auf Italien, Osteuropa und Skandinavien. Die geplante Ausweitung des Langstreckenangebots in die USA soll weiterhin verfolgt werden. Innerdeutsch will sich Airberlin vor allem auf Geschäftsreisende fokussieren. Das touristische Mittelstreckenangebot soll in einen eigenen Geschäftsbereich ausgelagert werden.
„Eine schlankere, dynamische und stärkere Airberlin ist zukunftsfähig“, versichert Pichler. Bis zu 1.200 Stellen müssten durch die Verschlankung gestrichen werden. Den betroffenen Mitarbeitern soll soweit möglich „ein freiwilliges Ausscheiden aus dem Unternehmen“ sowie die Weiterbeschäftigung bei Airlines der Etihad-Group angeboten werden.