Nach einer Bauzeit von 17 Jahren ist der Gotthard-Basistunnel nun offiziell eröffnet. Erfolgreiches Mega-Projekt und längster Eisenbahntunnel der Welt – diese Superlative machen den Gotthard-Basistunnel so leistungsstark
Die Verkehrsachse Rotterdam/Antwerpen-Genua zählt zu den meist frequentierten Güterverkehr-Trassen Europas. Im letzten Streckendrittel: das scheinbar unüberwindbare Bergmassiv der Schweiz. Durch diesen harten Granit bohrten sich 17 Jahre lang die Mineure des Gotthard-Basistunnels – dem Schweizer Vorzeigeprojekt, das seit dem 1. Juni 2016 offiziell eröffnet ist.
28,2 Millionen Tonnen Ausbruchmaterial
Der Gotthard-Basistunnel ist mit 57 Kilometern nicht nur der längste Eisenbahntunnel der Welt, sondern zugleich auch der tiefste. An manchen Stellen türmen sich bis zu 2.300 Meter Fels über dem Gotthard-Basistunnel. Schlappe 28,2 Millionen Tonnen Ausbruchmaterial wurden bei der Konstruktion zu Tage gefördert. An Spitzentagen waren rund 2.400 Mitarbeiter am Bau beschäftigt, die in drei Schichten rund um die Uhr zu Gange waren.
Personenzüge dürfen Gas geben
Entstanden sind zwei einspurige, steigungsfreie Röhren, die ab dem 11. Dezember 2016 fahrplanmässig befahren werden sollen. Pro Tag könnten dann bis zu 260 Güterzüge durch den Gotthard-Basistunnel rollen. Dank der völlig flachen Schienenausrichtung benötigen Güterzüge im neuen Basistunnel keine zusätzliche Schiebelok. Personenzüge können im Gotthard-Basistunnel sogar auf bis zu 250 Stundenkilometer beschleunigen. Für Bahnreisende zwischen Zürich und Lugano bedeutet dies eine Zeiteinsparung von rund 45 Minuten.
Der Gotthard-Basistunnel ist Teil der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT), die den europäischen Güterverkehr von Nord nach Süd optimieren soll. Bis zu Fertigstellung des Gotthard-Basistunnels wurden rund 12,2 Milliarden Schweizer Franken investiert.